Im Vinipuri Weinglossar erklären wir Ihnen Fachbegriffe rund um das Thema Wein. So finden Sie alles Wissenswerte zu Rebsorten, Weinregionen, Weinherstellung und Weinverarbeitung sowie spezielle Fachbegriffe zum Thema Weingenuss.
A
Abbeeren
Das Entfernen der Traubenstiele vor dem Pressen, um die Qualität des Weins zu verbessern. Dieser Schritt ist notwendig, um unerwünschte Bitterstoffe zu vermeiden, die aus den Traubenstielen extrahiert werden könnten. Ohne diese Bitterstoffe wirkt der Wein harmonischer und ausgewogener im Geschmack.
Abboccato
Ein italienischer Begriff, der einen halbtrockenen bis leicht süßen Wein bezeichnet. Diese Weine weisen eine ausgewogene Kombination aus Restzucker und Säure auf und sind oft ein angenehmer Einstieg für Weinliebhaber, die eine weniger trockene Variante bevorzugen.
Abgang
Der Nachgeschmack eines Weins, der nach dem Schlucken im Mund verbleibt. Ein langer und komplexer Abgang gilt als Qualitätsmerkmal, da er den Eindruck und die Charakteristik des Weins über einen längeren Zeitraum bewahren kann und oft auf eine gute Weinqualität hinweist.
Acidité Volatile (Flüchtige Säure)
Bezeichnet die Menge an Essigsäure und anderen flüchtigen Säuren im Wein. In hohen Konzentrationen können diese Säuren als Weinfehler wahrgenommen werden, da sie einen unangenehmen, sauer-vinegarartigen Geschmack erzeugen. Ein gewisser Anteil an flüchtiger Säure ist jedoch bei vielen Weinen normal und trägt zu ihrer Komplexität bei.
Adstringenz
Das trockene, zusammenziehende Mundgefühl, das durch die Tannine in einem Wein verursacht wird. Eine hohe Astringenz ist typisch für tanninreiche Rotweine und wird oft als Indikator für das Alterungspotenzial eines Weins angesehen, da Tannine im Laufe der Zeit weicher werden.
Aération
Die Belüftung eines Weins, die oft durch das Schwenken im Glas oder durch Dekantieren erfolgt. Dieser Prozess hilft, die Aromen des Weins zu intensivieren und die Tannine abzurunden, wodurch der Wein insgesamt zugänglicher und harmonischer wird. Aération ist besonders bei jungen, tanninreichen Weinen von Vorteil.
Aftertaste (Nachgeschmack)
Der Geschmack, der nach dem Schlucken des Weins im Mund verbleibt. Ein langer und angenehmer Nachgeschmack deutet oft auf einen hochwertigen Wein hin, da er die Aromen des Weins verlängert und die Gesamtqualität verstärkt.
Aglianico
Eine rote, autochthone Rebsorte aus den Regionen Kampanien und Basilicata in Süditalien. Sie gehört zu den edelsten Rebsorten des Südens und produziert kräftige, strukturierte Weine mit einem hohen Lagerpotenzial. Aglianico-Weine zeichnen sich durch komplexe Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen und einer markanten Säure aus, die mit der Zeit eine beeindruckende Reifung erfahren können.
Agraffe
Eine Drahtkonstruktion, die speziell dafür entwickelt wurde, den Korken bei Schaumweinen wie Champagner oder Sekt sicher zu befestigen. Diese Vorrichtung sorgt dafür, dass der Druck im Inneren der Flasche, der durch die G.rung entsteht, den Korken nicht herausdrückt und der Wein in der Flasche bleibt, bis er geöffnet wird.
Albariño
Eine weiße, autochthone Rebsorte aus Spanien und Portugal, die für ihre aromatische und frische Charakteristik bekannt ist. Albariño-Weine haben oft Aromen von Zitrusfrüchten, Pfirsich und floralen Noten, was sie besonders zu einem beliebten Begleiter von Meeresfrüchten und leichten Gerichten macht.
Aligoté
Eine weiße Rebsorte aus der Region Burgund in Frankreich. Aligoté-Weine sind in der Regel leicht und frisch. Sie haben eine hohe Säure, was sie zu einer idealen Wahl für leichte, erfrischende Weine macht. Diese Rebsorte wird oft auch zur Herstellung des berühmten „Kir“ verwendet, einem Aperitif aus Aligoté und Crème de Cassis, einem Likör von schwarzen Johannisbeeren.
Alkoholgehalt
Der Alkoholgehalt eines Weins wird in Volumenprozent (% vol) angegeben und variiert je nach Weinart. Leichte Weißweine haben in der Regel einen Alkoholgehalt von etwa 7 %, während kräftigere Rotweine Werte von bis zu 16 % erreichen können. Der Alkoholgehalt beeinflusst das Mundgefühl und die wahrgenommene Intensität des Weins.
Amphore
Ein traditionelles Gär- und Lagergefäß, das oft aus Ton oder Keramik hergestellt wird und besonders bei Naturweinen Anwendung findet. Amphoren wurden bereits in der Antike verwendet und ermöglichen eine sanfte Gärung und Reifung des Weins, was zu einer einzigartigen Textur und Aromenentwicklung führen kann. Sie sind heute ein Zeichen für handwerkliche Weinbereitung.
Anthocyanine
Farbstoffe, die in den Schalen roter Trauben vorkommen und für die Farbintensität von Rotweinen verantwortlich sind. Diese Verbindungen sind nicht nur für die Farbe entscheidend, sondern auch für die Aromatik und den Geschmack des Weins, da sie zusammen mit den Tanninen für die jeweilige Struktur des Weins sorgen.
Aperitif
Ein leichter, oft spritziger Wein oder Schaumwein, der traditionell vor dem Essen serviert wird, um den Appetit anzuregen. Aperitifs können sowohl alkoholisch als auch nicht-alkoholisch sein und dienen als sanfter Einstieg in das bevorstehende Mahl. Sie zeichnen sich durch ihre Erfrischung und leichte, unaufdringliche Aromen aus.
Appellation d'origine contrôlée (AOC)
Ein französisches Qualitätssiegel, das für Weine aus bestimmten Regionen und Anbaugebieten vergeben wird. Die AOC legt strenge Vorschriften in Bezug auf Herkunft, Rebsorten, Anbaumethoden und Produktionsprozesse fest, um sicherzustellen, dass die Weine den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Weine mit einer AOC sind ein Zeichen für Tradition und Kontrolle.
Arneis
Eine weiße, autochthone Rebsorte aus dem Piemont in Nordwestitalien, die für ihre feinen, fruchtigen und oft blumigen Aromen bekannt ist. Arneis-Weine haben in der Regel eine elegante Säurestruktur und eignen sich gut für die Herstellung von frischen, gut ausbalancierten Wei.weinen, die sowohl jung als auch im Alter genossen werden können.
Aromarad
Ein Hilfsmittel, das bei der Identifikation und Beschreibung der Aromen von Wein verwendet wird. Es stellt eine visuelle Darstellung verschiedener Aromen dar und hilft dabei, die oft komplexen Düfte eines Weins zu kategorisieren und zu benennen. Das Aromarad ist ein wertvolles Werkzeug für Sommeliers und Weinliebhaber.
Assemblage
Der französische Begriff für die Kunst der Cuvée-Erstellung, also das Mischen verschiedener Rebsorten oder Jahrgänge, um einen harmonischen und ausgewogenen Wein zu schaffen. Die Assemblage ist eine Schlüsseltechnik in der Weinbereitung, um bestimmte gewünschte Eigenschaften wie Komplexität, Struktur und Geschmack zu erreichen.
Auslaugung (Extraction)
Der Prozess, bei dem Tannine, Farbstoffe und Aromen aus den Schalen und Kernen der Trauben während der Maischestandzeit in den Wein übergehen. Diese Extraktion ist entscheidend für die Farbe, Struktur und den Geschmack des Weins und kann durch Temperatur, Zeit und den Umgang mit den Trauben beeinflusst werden.
Auslese
Eine spezielle Auswahl sehr reifer Trauben, die oft einen edelsüßen Charakter aufweisen. Diese Trauben werden in der Regel in Handarbeit geerntet, um sicherzustellen, dass nur die besten Früchte verwendet werden. Weine aus Auslese-Trauben haben eine intensive Süße und Komplexität, die sie zu begehrten Spitzenweinen machen.
B
Balthazar
Eine besonders große Weinflasche mit einem Volumen von 12 Litern, was dem Inhalt von 16 Standardflaschen entspricht. Diese Größe ist nicht nur aufgrund ihrer Kapazität beeindruckend, sondern auch wegen der längeren Reifung, die Weine in solchen Flaschen erfahren können. Balthazar-Flaschen sind ein seltener Anblick und werden häufig bei besonderen Anlässen oder in luxuriösen Weinhandlungen verwendet.
Barbera
Eine rote, autochthone Rebsorte aus dem Piemont, Italien, die als zweitwichtigste Rebsorte der Region gilt. Barbera-Weine zeichnen sich durch eine fruchtige, säurebetonte Struktur aus, die sie besonders frisch und lebendig macht. Die Weine aus dieser Rebsorte können sowohl jung und fruchtig als auch reif und komplex sein, je nachdem, wie sie vinifiziert werden. Besonders in der Region Alba und Asti sind sie weit verbreitet und eine wichtige Grundlage für viele piemontesische Weine.
Barrique
Ein kleines Eichenfass mit einem Volumen von etwa 225 Litern, das in der Weinproduktion verwendet wird. Das Barrique ermöglicht eine Mikrooxidation des Weins und verleiht ihm zusätzliche Struktur sowie komplexe Aromen von Holz, Vanille und Gewürzen. Besonders Rotweine profitieren von der Reifung im Barrique, da die langen Kontaktzeiten mit dem Holz die Tannine weich machen und die Aromen vertiefen.
Bâtonnage
Ein Verfahren in der Weinbereitung, bei dem die Hefe während der Reifung aufgerührt wird. Dieser Prozess wird häufig bei Weinen angewendet, die in Holzfässern oder Stahlbehältern reifen, um den Wein durch den Kontakt mit der Hefe mehr Körper und Komplexität zu verleihen. Bâtonnage hilft dabei, dieTextur des Weins zu verbessern und intensivere Aromen zu entwickeln, besonders bei komplexen Weißweinen oder Rotweinen.
Beerenauslese
Ein hochwertiger, edelsüßer Wein, der aus selektiv gelesenen, edelfaulen Beeren hergestellt wird. Die Trauben sind durch die Botrytis Cinerea-Pilzinfektion teilweise eingetrocknet und konzentrieren ihre Zucker und Aromen, was zu einem sehr süßen, aromatisch komplexen Wein führt. Beerenauslesen sind meist Weinraritäten und werden häufig als Dessertweine oder zu speziellen Anlässen genossen.
Belüften
Der gezielte Prozess, bei dem einem Wein Sauerstoff zugeführt wird, um seine Aromen und Eigenschaften zu entfalten. Dies kann durch Dekantieren, bei dem der Wein in eine Karaffe umgefüllt wird, oder durch Schwenken im Glas erfolgen. Besonders junge oder tanninreiche Weine profitieren von der Belüftung, da sie so weicher und zugänglicher werden und ihre Aromen besser zur Geltung kommen.
Bentonit
Ein Tonmineral, das in der Weinproduktion zur Klärung und Stabilisierung von Wein eingesetzt wird. Bentonit hilft dabei, Proteine aus dem Wein zu entfernen, die zu Trübungen führen könnten, und sorgt so für einen klareren und stabileren Wein. Besonders bei Weißweinen oder Schaumweinen wird Bentonit verwendet, um eine makellose Optik und Haltbarkeit zu gewährleisten.
Biodynamischer Weinbau
Eine Anbaumethode, die auf den Prinzipien von Rudolf Steiner basiert und die natürlichen Zyklen von Mond und Planeten in den Anbau von Reben integriert. Dabei werden neben konventionellen Anbaumethoden auch biodynamische Präparate und nachhaltige Landwirtschaftstechniken eingesetzt, um die Gesundheit des Bodens und der Pflanzen zu fördern. Der biodynamische Weinbau gilt als besonders respektvoll gegenüber der Natur und wird oft mit einer höheren Qualität des Weins in Verbindung gebracht.
Blanc de Blancs
Ein Schaumwein, der ausschließlich aus weißen Trauben hergestellt wird, typischerweise aus der Rebsorte Chardonnay. Diese Art von Schaumwein wird vor allem in der Champagne und in anderen renommierten Weinanbaugebieten erzeugt. Blanc de Blancs-Schäume zeichnen sich durch eine hohe Frische, feine Perlage und elegante, oft Zitrus- oder blumige Aromen aus, die ihn zu einem beliebten Aperitif oder Begleiter zu leichten Gerichten machen.
Blanc de Noirs
Ein weißer Schaumwein, der jedoch aus roten Trauben hergestellt wird, meist aus Pinot Noir oder Pinot Meunier. Trotz der Verwendung von roten Trauben bleibt der Wein aufgrund der schonenden Kelterung und Fermentation weiß. Blanc de Noirs-Schaumweine sind oft kräftiger, mit mehr Struktur und komplexeren Aromen, die von roten Früchten und einer intensiveren Textur geprägt sind.
Blending
Der Prozess des Mischens verschiedener Weine, Rebsorten oder Jahrgänge, um ein komplexeres und ausgewogeneres Geschmacksprofil zu erzeugen. Blending ist eine häufige Praxis in der Weinproduktion, insbesondere bei Rotweinen, bei denen verschiedene Traubensorten miteinander kombiniert werden, um die gewünschten Aromen, Tannine und die Struktur zu optimieren.
Blindverkostung
Eine Blindverkostung ist eine Methode der Weinprobe, bei der den Verkostern die Identität der Weine unbekannt bleibt. Ziel dieser Praxis ist es, eine objektive und unvoreingenommene Beurteilung der Weine zu ermöglichen, ohne dass äußere Faktoren wie Marke, Herkunft oder Preis die Wahrnehmung beeinflussen. Während der Verkostung werden die Weine nur anhand ihrer sensorischen Eigenschalen wie Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl beurteilt. Blindverkostungen werden sowohl von Fachleuten als auch von Weinliebhabern durchgeführt und sind eine häufige Methode bei der Auswahl von Weinen für Wettbewerbe, bei der Schulung von Sommeliers oder beim privaten Genießen von Weinen. Sie bieten einen unverfälschten Eindruck der Qualität eines Weins und ermöglichen es, den Wein in seiner reinsten Form zu erleben.
Bordeaux
Ein berühmtes Weinbaugebiet im Südwesten Frankreichs, das für seine Spitzenweine bekannt ist. Die zugelassenen Rebsorten für Bordeaux-Weine umfassen sowohl rote Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot und Malbec als auch weiße Rebsorten wie Sauvignon Blanc, Sémillon und Muscadelle. Bordeaux-Weine sind für ihre Komplexität und Lagerfähigkeit berühmt und gehören zu den prestigeträchtigsten der Welt.
Bouche
Der französische Begriff für das „Mundgefühl“ eines Weins, also wie der Wein sich auf der Zunge und am Gaumen anfühlt. Das Bouche umfasst Aspekte wie die Textur, die Fülle, die Tanninstruktur und die Balance zwischen Säure und Süße. Ein ausgewogenes Mundgefühl trägt erheblich zur Gesamtwahrnehmung der Weinqualität bei.
Brettanomyces („Brett“)
Eine wilde Hefe, die im Wein vorkommen kann und charakteristische, oft als unangenehm empfundene Aromen von Leder, Stall oder Tierischem erzeugt. Je nach Intensität kann Brettanomyces als Weinfehler angesehen werden, aber in kleinen Mengen und unter kontrollierten Bedingungen kann sie bei manchen Weinen, insbesondere im Bordeaux oder Rhone-Tal, als gewollte Aromatik geschätzt werden.
Brut Nature
Ein besonders trockener Schaumwein, der ohne zusätzliche Zuckerzugabe (Dosage) nach der zweiten Gärung hergestellt wird. Diese Weine zeichnen sich durch ihre klare Frische und den puren Ausdruck der Traube aus, ohne dass die Süße den Geschmack beeinflusst. Brut Nature ist eine beliebte Wahl für anspruchsvolle Weintrinker, die einen unverfälschten und trockenen Schaumwein bevorzugen.
Burgund
Ein renommiertes Weinbaugebiet im Osten Frankreichs, das vor allem für seine Rotweine aus Pinot Noir und Weißweine aus Chardonnay bekannt ist. Neben diesen beiden klassischen Rebsorten sind auch Aligoté und Gamay zugelassene Rebsorten. Weine aus Burgund gelten als besonders nuancenreich und sind für ihre Fähigkeit bekannt, komplexe Aromen zu entwickeln, die mit der Reifung weiter an Tiefe gewinnen.
Burgunder-Glas
Ein speziell entwickeltes, bauchiges Weinglas, das besonders für Pinot Noir und andere komplexe Rotweine geeignet ist. Das große Volumen und die breitere Öffnung des Glases ermöglichen es, dass sich die Aromen des Weins optimal entfalten, sodass der Verkoster die subtilen Nuancen des Weins besser wahrnehmen kann.
C
Cabernet Franc
Cabernet Franc ist eine rote Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt und vor allem für ihre elegante, würzige Aromenstruktur bekannt ist. Diese Rebsorte wird häufig in Bordeaux-Weinen verwendet, wobei sie oft zusammen mit Cabernet Sauvignon und Merlot in Verschnitten anzutreffen ist. Cabernet Franc zeichnet sich durch eine feine Tanninstruktur, eine angenehme Säure und Aromen von roten Früchten wie Himbeeren und Johannisbeeren aus, häufig ergänzt durch pflanzliche oder würzige Noten. Sie wird sowohl in klassischen Bordeaux-Regionen als auch in anderen Weinbaugebieten weltweit erfolgreich angebaut und hat ein gutes Reifepotenzial.
Cabernet Sauvignon
Cabernet Sauvignon ist eine der weltweit bekanntesten und bedeutendsten Rotweinrebsorten, die ursprünglich aus Frankreich stammt. Sie ist berühmt für ihre hohe Lagerfähigkeit und die komplexen Aromen, die sie mit zunehmendem Alter entwickelt. Diese Rebsorte ist bekannt für ihre tiefrote Farbe, ihre kräftigen Tannine und ihre Aromen von schwarzen Johannisbeeren, grüner Paprika, Zedernholz und manchmal auch von Tabak oder Leder. Cabernet Sauvignon ist die dominante Rebsorte in vielen Weinen aus Bordeaux, aber auch in vielen anderen Regionen wie Kalifornien und Australien weit verbreitet.
Canaiolo
Canaiolo ist eine rote autochthone Rebsorte aus der Toskana, die traditionell in vielen Chianti-Weinen verwendet wird. Sie wird häufig als Verschnittpartner für andere, kräftigere Rebsorten wie Sangiovese genutzt, da sie eine weiche Struktur und fruchtige Aromen hinzufügt. Canaiolo-Trauben zeichnen sich durch eine mittlere Tanninstruktur und eine aromatische Palette von roten Beeren, Veilchen und Gewürzen aus. Auch wenn sie in modernen Weinen oft weniger prominent vorkommt, bleibt sie eine wichtige Rebsorte im toskanischen Weinbau.
Capsule
Die Capsule ist eine Schutzhülle, die den Flaschenhals von Weinflaschen bedeckt. Sie besteht häufig aus Metall oder Kunststoff und dient vor allem dem Schutz des Korkens vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Staub und mechanischen Beschädigungen. Ursprünglich wurde die Capsule entwickelt, um den Wein vor Weinfliegen zu schützen und das Eindringen von Luft in die Flasche zu verhindern. Heute hat sie auch eine dekorative Funktion und trägt zur Gesamtästhetik der Flasche bei.
Carafe (Karaffe)
Eine Carafe, auch Karaffe genannt, ist ein Gefäß, das verwendet wird, um Wein umzupumpen oder umzufüllen. Dies dient in erster Linie dazu, den Wein mit Sauerstoff in Kontakt zu bringen, was die Aromen entfaltet und den Wein „öffnet“. Besonders bei jungen, tanninhaltigen Rotweinen oder Weinen, die in Eichenfässern gereift sind, kann das Dekantieren in einer Karaffe helfen, unerwünschte Sedimente zu entfernen und die Frische des Weins zu bewahren. Karaffen gibt es in verschiedenen Formen und Größen, aber die Funktion bleibt dieselbe: den Wein zu belüften und seine Aromen zu intensivieren.
Carbonic Maceration
Die Carbonic Maceration ist eine besondere Gärtechnik, die bei der Herstellung von Wein verwendet wird, bei der ganze Trauben in einer CO₂-Atmosphäre fermentieren. Diese Methode wird häufig in der Beaujolais-Region verwendet, um frische, fruchtige Weine mit geringem Tanningehalt zu erzeugen. Die Trauben durchlaufen dabei eine teilweise Gärung im Inneren der Beeren, wodurch die typischen Aromen von Kirsche, Erdbeere und Banane entstehen. Diese Technik wird vor allem bei jungen, leichten Rotweinen eingesetzt, die schon bald nach der Ernte getrunken werden sollen.
Carinena
Carinena (oder auch Carignan genannt) ist eine rote autochthone Rebsorte, die ursprünglich aus Spanien stammt und vor allem in der Region Priorat verwendet wird. Sie ist bekannt für ihre tiefrote Farbe, ihre intensive Fruchtigkeit und ihre kräftigen Tannine. Carinena-Weine haben oft Aromen von schwarzen Beeren, Pflaumen und Gewürzen, können aber auch eine gewisse rustikale Schärfe aufweisen. Diese Rebsorte wird in Spanien und auch in Südfrankreich häufig in Verschnitten mit anderen Rebsorten verwendet, um komplexere und vollere Weine zu erzeugen.
Carmenère
Carmenère ist eine rote Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt, aber heute vor allem in Chile angebaut wird, wo sie zu einer der charakteristischsten Sorten des Landes wurde. Diese fast vergessene Bordeaux-Sorte wurde in Frankreich aufgrund der Reblauskrise weitgehend aufgegeben, fand aber in Chile neue Heimat. Carmenère zeichnet sich durch tiefe Aromen von roten Früchten, Kräutern, Paprika und Gewürzen aus und hat eine weiche, fast samtige Textur. Diese Rebsorte wird zunehmend als eine der edelsten und markantesten in Chile angesehen.
Catarratto
Catarratto ist eine weiße autochthone Rebsorte aus Sizilien, die besonders für ihre Frische und Säure bekannt ist. Diese Rebsorte wird sowohl für die Herstellung von trockenen Weißweinen als auch für süßere, aromatische Weine verwendet. Catarratto-Weine bieten Aromen von Zitrusfrüchten, grünen Äpfeln und manchmal floralen Noten. Sie sind besonders geeignet für den Weinanbau in heißen Klimazonen wie Sizilien, da sie hitzeresistent sind und ein ausgewogenes Verhältnis von Frische und Frucht bieten.
Cépage
Der Begriff „Cépage“ ist der französische Ausdruck für Rebsorte. In der Weinwelt bezeichnet „Cépage“ die Traubensorte, die für die Herstellung eines Weins verwendet wird. Dieser Begriff wird vor allem in Frankreich und in Regionen, die von der französischen Weintradition geprägt sind, verwendet. Jede Rebsorte hat ihre eigenen charakteristischen Aromen, Farben und Eigenschaften, die sich auf den fertigen Wein auswirken.
Chai
Ein „Chai“ ist der französische Ausdruck für einen Weinkeller oder eine Lagerhalle, in dem Wein produziert, gelagert und gereift wird. Der Chai ist ein zentraler Bestandteil der Weinproduktion, da er die kontrollierten Bedingungen für die Lagerung von Wein, oft in Eichenfässern, bereitstellt. In einem Chai werden wichtige Schritte wie die Fermentation, die Reifung und die Abfüllung des Weins durchgeführt.
Chambreieren
Das Chambreieren ist der Prozess des langsamen Erwärmens eines Weins auf seine optimale Trinktemperatur. Besonders bei Rotweinen, die häufig zu kalt serviert werden, ist das Chambreieren wichtig, um die Aromen des Weins vollständig zu entfalten. Bei Weißweinen ist es ebenso wichtig, eine zu niedrige Temperatur zu vermeiden, da dies die Aromen unterdrücken kann. Der Begriff stammt aus dem Französischen und bezieht sich auf das Erwärmen des Weins auf eine angenehme Trinktemperatur in einem gemäßigten Raum.
Champagne
Champagne ist ein weltberühmtes Anbaugebiet in der Region Nordostfrankreich, das für die Herstellung von Schaumwein bekannt ist. Der Begriff „Champagne“ darf nur für Schaumweine verwendet werden, die in dieser Region unter strengen Vorschriften hergestellt wurden. Die zugelassenen Rebsorten für die Produktion von Champagner sind Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier. Champagne ist berühmt für seine prickelnden, komplexen Schaumweine, die oft durch eine zweite Gärung in der Flasche entstehen.
Chaptalisation
Chaptalisation bezeichnet das Hinzufügen von Zucker zum Traubenmost vor der Gärung, um den Alkoholgehalt des Weins zu erhöhen. Diese Methode wurde entwickelt, um den Weinen in kälteren Klimazonen mehr Körper zu verleihen und die Gärung zu unterstützen. In einigen Regionen und für bestimmte Weine ist die Chaptalisation jedoch reglementiert oder sogar verboten, um den natürlichen Charakter des Weins zu bewahren und die Authentizität der Herkunft zu wahren.
Chardonnay
Chardonnay ist eine der bekanntesten weißen Rebsorten der Welt, die vor allem in Regionen wie Burgund und Kalifornien weit verbreitet ist. Diese vielseitige Rebsorte kann in einer breiten Palette von Stilen vinifiziert werden – von schlank und mineralisch bis hin zu voll und buttrig, je nachdem, wie sie vinifiziert wird. Chardonnay-Weine sind bekannt für ihre Aromen von grünem Apfel, Zitrusfrüchten und manchmal von Butter oder Vanille, die durch den Einsatz von Eichenfässern verstärkt werden können.
Charmat-Methode
Die Charmat-Methode ist ein Verfahren zur Herstellung von Schaumwein, bei dem die zweite Gärung nicht in der Flasche, sondern in einem großen Drucktank stattfindet. Diese Methode ist schneller und kostengünstiger als die traditionelle Methode, bei der die zweite Gärung in der Flasche erfolgt. Die Charmat-Methode wird häufig bei der Herstellung von Prosecco und anderen frischen, fruchtigen Schaumweinen eingesetzt.
Château
Das französische Wort „Château“ bezeichnet ein Weingut, insbesondere in Bordeaux, einer der renommiertesten Weinregionen der Welt. Ein Château ist nicht nur ein Ort, an dem Wein produziert wird, sondern auch ein Symbol für die Tradition und Qualität der Weinbereitung. Oft ist das Château selbst ein historisches Gebäude, das die lange Geschichte des Weinguts widerspiegelt. In Bordeaux werden Weine, die von einem „Château“ stammen, oft mit einer hohen Qualität assoziiert.
Chêne
„Chêne“ ist das franz.sische Wort für Eiche und spielt eine entscheidende Rolle in der Weinproduktion. Eichenfässer werden verwendet, um den Wein zu lagern, und sie verleihen ihm besondere Aromen und eine gewisse Struktur. Eichenholz kann dem Wein Noten von Vanille, Karamell, Gewürzen und Rauch hinzufügen, je nachdem, wie das Fass behandelt wurde. Eichenfassgereifte Weine sind oft komplexer und haben ein gutes Reifepotenzial.
Chenin Blanc
Chenin Blanc ist eine weiße Rebsorte, die ursprünglich aus der Loire-Region in Frankreich stammt. Diese hochs.urehaltige Traube wird sowohl für trockene als auch für süße Weine verwendet und ist bekannt für ihre Vielseitigkeit und ihre Fähigkeit, Weine mit langer Lagerfähigkeit zu produzieren. Chenin Blanc-Weine haben oft Aromen von Apfel, Honig, Zitrusfrüchten und manchmal auch von Wachs oder getrockneten Früchten. Die Weine können in verschiedenen Stilen und Süßegraden produziert werden.
Clos
Ein „Clos“ ist ein historisch ummauerter Weinberg, der besonders in der Region Burgund anzutreffen ist. Der Begriff „Clos“ bezieht sich auf den Schutz und die Abgrenzung des Weinbergs, der oft durch Mauern oder Zäune umschlossen ist. Die Bezeichnung Clos wird verwendet, um den besonderen Status und die hohe Qualität des Weins aus diesen Weinbergen hervorzuheben. In der Burgund-Region finden sich einige der renommiertesten und teuersten Weingüter, die auf Clos-Weinberge angewiesen sind.
Coravin
Coravin ist ein innovatives System, das es ermöglicht, Wein aus einer Flasche zu entnehmen, ohne den Korken zu entfernen. Dies geschieht mithilfe einer Nadel, die durch den Korken in die Flasche eingeführt wird, wodurch der Wein entnommen werden kann, ohne dass Luft in die Flasche gelangt. Das verhindert Oxidation und ermöglicht es, die Flasche weiterhin zu lagern, ohne dass der Wein an Qualität verliert. Dieses System ist besonders nützlich für Restaurants und Weinliebhaber, die nur kleine Mengen eines Weins probieren möchten, ohne die ganze Flasche zu öffnen.
Corkage Fee
Eine Corkage Fee ist eine Gebühr, die von Restaurants erhoben wird, wenn Gäste ihren eigenen Wein mitbringen, anstatt den Wein des Restaurants zu kaufen. Diese Gebühr dient als Entschädigung für den Service, den das Restaurant bietet, wie das Öffnen der Flasche, das Einschenken des Weins und die Bereitstellung von Gläsern. Die Höhe der Corkage Fee kann variieren, ist jedoch in vielen Fällen eine gängige Praxis in Restaurants, die eine breite Auswahl an Weinen anbieten.
Cortese
Cortese ist eine weiße autochthone Rebsorte aus dem Piemont in Italien. Diese Rebsorte ist vor allem für die Herstellung des bekannten Gavi-Weins bekannt. Cortese-Weine zeichnen sich durch ihre frische Säure, eine klare Struktur und Aromen von grünen Äpfeln, Zitrusfrüchten und Mandeln aus. Diese Weine sind oft leicht und erfrischend und eignen sich hervorragend als Begleiter zu leichten Gerichten wie Meeresfrüchten oder frischem Käse.
Corvina
Corvina ist eine rote autochthone Rebsorte aus dem Veneto in Italien, die besonders für die Herstellung von Valpolicella und Amarone bekannt ist. Corvina-Weine sind in der Regel fruchtig, mit Aromen von Kirschen und roten Beeren, aber auch mit einer gewissen Bitterkeit und Kr.uternoten. Sie sind die Hauptrebsorte in Amarone-Weinen, die durch die spezielle Trocknung der Trauben (Appassimento) zu einem intensiven, vollmundigen und oft süßen Rotwein führen.
Court-Boullion
Ein Court-Bouillon ist eine aromatische Brühe, die in der Gastronomie verwendet wird, um Krustentiere oder Fisch zu garen. Diese Brühe wird oft mit einer Mischung aus Wasser, Wein, Gemüse und Gewürzen hergestellt und verleiht den gegarten Zutaten ein intensives Aroma. Beim Food-Pairing mit Wein spielt der Court-Bouillon eine Rolle, da er den Geschmack der Speisen beeinflussen kann und die Wahl des passenden Weins für das Gericht entscheidend ist.
Crémant
Crémant ist ein französischer Schaumwein, der nach der traditionellen Methode hergestellt wird, aber nicht aus der Champagne stammt. Crémant wird in verschiedenen Regionen Frankreichs produziert, wie zum Beispiel in Burgund, Loire und Elsass, und wird aus einer Vielzahl von Rebsorten hergestellt. Crémant-Weine sind bekannt für ihre feinen Perlen und ihre frischen, lebendigen Aromen, die sich gut als Aperitif oder zu festlichen Anlässen eignen.
Cru Artisan
Cru Artisan ist eine Klassifizierung für kleine, hochwertige Weingüter in der Bordeaux-Region, die sich durch ihre handwerkliche und traditionellere Weinproduktion auszeichnen. Diese Weingüter setzen auf Qualität und Authentizität und produzieren Weine, die oft im kleinen Stil und mit viel Sorgfalt hergestellt werden. Der Begriff „Cru Artisan“ unterstreicht den handwerklichen Charakter der Weine und betont die Bedeutung kleiner, unabhängiger Weingüter in Bordeaux.
Cuvée
Cuvée ist der französische Begriff für eine Mischung aus verschiedenen Weinen, die entweder aus unterschiedlichen Rebsorten, Jahrgängen oder Lagen stammen. Die Kunst der Cuvée-Erstellung besteht darin, die verschiedenen Komponenten so zu kombinieren, dass ein harmonischer und ausgewogener Wein entsteht. Cuvée-Weine sind oft komplexer und nuancierter und können durch die sorgfältige Auswahl der Trauben und deren Verarbeitung eine Vielzahl von Aromen und Texturen aufweisen.
D
DAC (Districtus Austriae Controllatus)
DAC (Districtus Austriae Controllatus) ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung, die in Österreich verwendet wird. Sie stellt sicher, dass Weine, die unter dieser Bezeichnung verkauft werden, aus einer bestimmten Region stammen und strengen Qualitäts- und Produktionsvorgaben entsprechen. Diese Bezeichnung ähnelt dem französischen AOC-System und ist Teil der Bemühungen, österreichische Weine auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern. Die Weine, die eine DAC-Bezeichnung tragen, spiegeln die typischen Eigenschaften ihrer Region wider und bieten dem Konsumenten ein hohes Maß an Qualität und Authentizität.
Degorgieren
Das Degorgieren ist ein Verfahren, das bei der Herstellung von Schaumwein angewendet wird, insbesondere bei der traditionellen Methode der Champagnerherstellung. Dabei wird der Hefesatz, der sich während der zweiten Gärung in der Flasche gebildet hat, entfernt, um einen klaren Wein zu erhalten. Dies geschieht, indem die Flasche kopfüber in ein Eisbad gestellt wird, um den Hefesatz zu verfestigen, bevor der Flaschenhals gefroren und der Hefepfropfen durch den Druck aus der Flasche geschleudert wird. Nach dem Degorgieren wird der Wein typischerweise mit einer Dosage versehen, um den gewünschten Süßegrad zu erreichen.
Dekanter
Ein Dekanter ist ein Glasgefäß, das dazu dient, junge Weine zu belüften und ihre Aromen zu entfalten. Besonders Rotweine, die noch sehr jung oder kräftig sind, profitieren von der Belüftung, da sie dadurch schneller ihre komplexeren Aromen entwickeln können. Der Dekanter hat eine breite Basis, die den Wein mit der Luft in Kontakt bringt und die Aromen des Weins intensiviert. Au.erdem hilft der Dekanter, unerwünschte Sedimente von gealterten Weinen zu trennen, was besonders bei älteren Rotweinen wichtig ist.
Dekantieren
Dekantieren bezeichnet das Umfüllen von Wein aus der Flasche in ein anderes Gefäß, häufig in einen Dekanter. Dies wird entweder gemacht, um den Wein zu belüften und so seine Aromen zu entfalten oder um ihn von Ablagerungen (Depot) zu trennen, die sich im Laufe der Zeit bilden können, besonders bei gealterten Weinen. Das Dekantieren ist ein häufig angewandter Prozess bei Weinen, die Tannine oder Sedimente enthalten, da er hilft, den Geschmack zu verbessern und den Wein klarer und frischer zu machen.
Demi-Sec
Demi-Sec ist eine Bezeichnung für Schaumweine, die halbtrocken sind und einen gewissen Restzucker enthalten. Diese Weine haben einen Zuckeranteil von etwa 32 bis 50 Gramm pro Liter und bieten eine ausgewogene Süße, die nicht zu aufdringlich ist. Sie eignen sich hervorragend als Aperitif oder zu Desserts, bei denen die leichte Süße des Weins gut mit den Aromen der Speisen harmoniert. Der Begriff Demi-Sec wird häufig bei Champagner und anderen Schaumweinen verwendet, um den Süßegrad anzugeben.
Depot
Depot bezeichnet die Ablagerungen, die sich in gealtertem Rotwein bilden k.nnen. Diese bestehen aus Farbstoffen, Tanninen und anderen festen Bestandteilen des Weins, die sich während der Reifung absetzen. Diese Ablagerungen sind ein natürlicher Bestandteil des Alterungsprozesses, insbesondere bei Weinen, die längere Zeit in der Flasche reifen. Beim Dekantieren wird das Depot oft getrennt, um den Wein klarer und geschmacklich reiner zu präsentieren. Das Vorhandensein von Depot in einem Wein ist kein Zeichen für schlechten Wein, sondern ein Hinweis auf den Alterungsprozess.
Deutscher Wein
Deutscher Wein bezeichnet die einfachste Qualit.tsstufe von Wein in Deutschland. Früher als Tafelwein bekannt, stellt diese Bezeichnung Weine dar, die keine geografische Herkunftsbezeichnung besitzen und keinen spezifischen Anforderungen hinsichtlich der Rebsorte oder des Produktionsverfahrens unterliegen. Deutscher Wein ist oft für den t.glichen Konsum gedacht und kann eine Vielzahl von Stilen umfassen, von trockenen bis hin zu süßen Weinen. In den letzten Jahren hat sich die Qualität von deutschem Wein verbessert, da viele Winzer beginnen, modernere Techniken anzuwenden.
Denominación de Origen Calificada (DOCa)
Die Denominación de Origen Calificada (DOCa) ist die höchste Qualitätsstufe für Weine in Spanien und wird nur an Weine vergeben, die herausragende Qualität bieten und eine lange Tradition der Weinproduktion nachweisen können. Diese Bezeichnung ist die spanische Entsprechung zur französischen AOC und bezieht sich auf Weine aus Regionen, die strengen Vorschriften unterliegen, sowohl in der Herstellung als auch in der Herkunft. In Spanien gibt es nur wenige DOCa-Weinregionen, wobei Rioja und Priorat die bekanntesten sind.
Denominación de Origen (DO)
Die Denominación de Origen (DO) ist eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung, die in Spanien verwendet wird, um Weine aus einer bestimmten geografischen Region zu kennzeichnen. Sie stellt sicher, dass die Weine bestimmte Standards bezüglich der Rebsorte, des Anbaugebiets und der Produktionsmethoden einhalten. Die DO-Bezeichnung wird für viele Weine in Spanien verwendet, darunter bekannte Weinanbaugebiete wie Rioja und Ribera del Duero. Die DO garantiert, dass der Wein authentisch ist und aus der angegebenen Region stammt.
Denominazione di Origine Controllata (DOC)
Denominazione di Origine Controllata (DOC) ist die italienische Bezeichnung für kontrollierte Ursprungsbezeichungen von Weinen, die unter bestimmten Qualitätsvorgaben und Produktionsnormen hergestellt werden müssen. Diese Bezeichnung soll sicherstellen, dass der Wein aus einer festgelegten Region stammt und nach bestimmten Vorschriften produziert wird, die die Qualität und Authentizit.t des Produkts garantieren. In Italien gibt es zahlreiche DOC-Weine, die oft eine starke regionale Identität und spezifische Eigenschaften haben, die sie von anderen Weinen unterscheiden.
Denominazione di Origine Controllata e Garantita (DOCG)
Denominazione di Origine Controllata e Garantita (DOCG) ist die höchste Qualitätsstufe für Weine in Italien und gilt für Weine, die nicht nur die strengen DOC-Vorgaben erfüllen, sondern auch zusätzliche Garantien für ihre Herkunft und Qualität bieten. Weine, die mit der DOCG-Bezeichnung versehen sind, unterliegen einer besonders strengen Kontrolle, und jede Flasche wird vor der Abfüllung mit einem Siegellabel versehen, das ihre Authentizität und Herkunft belegt. Zu den bekanntesten DOCG-Weinen gehören Barolo und Brunello di Montalcino.
Dolcetto
Dolcetto ist eine rote autochthone Rebsorte aus dem Piemont in Italien, die für ihre weichen, fruchtigen und gut strukturierten Weine bekannt ist. Dolcetto-Weine sind häufig von einer dunklen, fast violetten Farbe und haben Aromen von schwarzen Früchten wie Kirschen und Pflaumen, begleitet von einer milden, weichen Tanninstruktur. Diese Weine sind oft gut ausbalanciert und bieten eine gewisse Frische, die sie zu beliebten Begleitern zu einer Vielzahl von Gerichten macht. Dolcetto wird häufig in der Herstellung von einfachen, zugänglichen Rotweinen verwendet, die jung getrunken werden.
Domaine
Domaine ist der französische Begriff für ein Weingut, das besonders in Regionen wie Burgund verwendet wird. In Frankreich bezeichnet der Begriff „Domaine“ ein Weingut, das nicht nur den Wein produziert, sondern auch die Weinberge besitzt, aus denen die Trauben stammen. In vielen französischen Regionen sind Weingüter nach diesem Modell organisiert, wobei das Domaine für die vollständige Kontrolle über den Produktionsprozess verantwortlich ist. Diese Weingüter sind oft klein und familiengeführt und legen großen Wert auf Qualität und Tradition.
Dosage
Die Dosage ist der Prozess, bei dem nach dem Degorgieren von Schaumweinen eine Zuckerlösung hinzugefügt wird, um den Süßegrad des Weins zu bestimmen. Der Zuckergehalt der Dosage beeinflusst, ob der Schaumwein als Brut, Demi-Sec oder eine andere Süße-Kategorie eingestuft wird. Diese Technik ist ein wesentlicher Bestandteil der Schaumweinproduktion und trägt erheblich zur Balance und Ausgewogenheit des Endprodukts bei. Sie kann auch Nuancen von Aromen und Geschmack ins Spiel bringen, je nachdem, wieviel Zucker hinzugefügt wird.
Double Magnum
Eine Double Magnum ist eine Weinflasche mit einem Volumen von 3 Litern, was dem Doppelten der normalen Magnum-Flasche entspricht. Diese Größe wird oft für festliche Anlässe oder zur Reifung von hochwertigen Weinen verwendet, da größere Flaschen das Reifungspotential des Weins verbessern können. Eine Double Magnum enth.lt das Volumen von vier normalen Flaschen und ist häufig bei luxuriösen Weinen oder speziellen Jahrgängen zu finden.
Drip Ring
Der Drip Ring ist ein kleiner Ring, der über den Flaschenhals einer Weinflasche geschoben wird, um Tropfen auf der Tischdecke oder dem Tisch zu vermeiden, wenn der Wein eingeschenkt wird. Der Ring besteht oft aus Kunststoff oder Metall und hilft dabei, überschüssige Tropfen zurück in die Flasche zu leiten, was besonders in formellen oder eleganten Umgebungen von Bedeutung ist. Der Drip Ring ist ein praktisches Zubeh.r, das besonders bei großen Dinnerpartys oder bei der Präsentation von Wein in Restaurants genutzt wird.
DropStop
Der DropStop ist ein Tropfring für Weinflaschen, der entwickelt wurde, um das Tropfen von Wein auf Tischdecken oder Kleidung zu verhindern. Dieser praktische Aufsatz wird am Flaschenhals angebracht und hilft dabei, den Fluss des Weins zu kontrollieren, sodass keine Tropfen den Flaschenhals hinunterlaufen. Besonders bei teuren oder hochwertigen Weinen wird dieser Tropfring geschätzt, da er hilft, die Präsentation des Weins zu perfektionieren.
Drucktankgärung (Charmat-Methode)
Die Drucktankgärung, auch als Charmat-Methode bekannt, ist ein Verfahren zur Herstellung von Schaumwein, bei dem die zweite Gärung nicht in der Flasche, sondern in einem geschlossenen Drucktank stattfindet. Diese Methode ist kostengünstiger und schneller als die traditionelle Flaschengärung und wird oft bei Weinen wie Prosecco angewendet. Der Zucker und die Hefe werden in den Tank gegeben, wo die zweite Gärung stattfindet, wodurch der Schaumwein seinen charakteristischen Kohlensäuregehalt erhält. Die Charmat-Methode führt zu Schaumweinen, die frischer und fruchtiger im Geschmack sind.
E
Edelpilz (Botrytis cinerea)
Der Edelpilz, auch als Botrytis cinerea bekannt, ist eine spezielle Pilzinfektion, die in feuchten und warmen Klimazonen auf Weintrauben auftreten kann. Während Botrytis unter normalen Umständen als schädlich gilt, kann er in bestimmten Bedingungen, wie bei dichtem Nebel am Morgen und Sonne am Nachmittag, eine „edle Fäule“ verursachen. Diese sorgt dafür, dass die Trauben mit Wasserverlust trocknen und der Zucker sowie die Aromen konzentriert werden. Dies ist die Grundlage für die Herstellung von edelsüßen Weinen wie Sauternes oder Trockenbeerenauslesen. Der dadurch entstehende Wein zeichnet sich durch eine hohe Zucker- und Aromenkonzentration aus und weist eine faszinierende Komplexität sowie intensive Honig-, Trockenfrucht- und Gewürzaromen auf.
Edelreifung
Die Edelreifung beschreibt den Reifungsprozess eines Weins, bei dem sich seine Aromen vertiefen und komplexer werden. Dieser Vorgang erfolgt häufig in Holzfässern, Edelstahltanks oder sogar Amphoren, und dauert je nach Art des Weins und den gewünschten Ergebnissen mehrere Monate bis Jahre. Während der Edelreifung entwickeln sich die Tannine, der Wein wird runder und geschmeidiger, und die Aromen von Frucht, Gewürzen und Holz (sofern im Fass gelagert) harmonisieren miteinander. Dieser Prozess ist besonders bei Rotweinen wichtig, um ihnen Struktur und Komplexität zu verleihen. Eine sorgfältige Edelreifung kann auch die Textur des Weins verbessern und die Balance zwischen Säure, Frucht und Tanninen perfektionieren.
Edelstahltank-Gärung
Die Edelstahltank-Gärung ist eine weit verbreitete Methode in der Weinproduktion, die vor allem darauf abzielt, die Frische und Fruchtigkeit eines Weins zu bewahren. Bei dieser Methode erfolgt die Gärung des Weins in Edelstahltanks, die in der Regel neutral im Geschmack sind und keine Aromen auf den Wein übertragen. Diese Tanks bieten eine konstante Temperaturregelung, die für die Erhaltung der Frische und des sortentypischen Aromas entscheidend ist. Besonders bei Weißweinen und jungen Rotweinen, bei denen Frische und fruchtige Aromen im Vordergrund stehen, ist diese Gärtechnik von großer Bedeutung. Der Wein entwickelt dadurch eine klare, lebendige Fruchtigkeit und behält seine leichten, frischen Noten bei.
Eiswein
Eiswein ist ein edelsüßer Wein, der aus gefrorenen Trauben gekeltert wird. Um Eiswein zu produzieren, müssen die Trauben bei Temperaturen von mindestens -7 °C eingefroren sein. Der Gefrierprozess führt dazu, dass das Wasser in den Trauben gefriert, während die Zucker und Aromen konzentriert bleiben. Diese Konzentration von Zucker und Geschmack verleiht dem Wein eine außergewöhnlich süße und komplexe Struktur. Eiswein ist besonders in Deutschland und Kanada bekannt, wo er in besonderen Weinbaugebieten unter idealen klimatischen Bedingungen erzeugt wird. Die Aromen von reifen Früchten, Honig und Gewürzen sowie die erfrischende Säure machen Eiswein zu einem begehrten Getränk, das sowohl zu Desserts als auch als Aperitif hervorragend geeignet ist.
Élevage
Élevage bezeichnet die Zeit der Weinreifung im Keller, die vor der Abfüllung stattfindet. Während dieses Reifungsprozesses kann der Wein in verschiedenen Beh.ltern wie Holzf.ssern, Edelstahltanks oder Amphoren gelagert werden. Die Art des Beh.lters beeinflusst den Reifungsprozess erheblich und somit auch die Entwicklung der Aromen und der Struktur des Weins. In Holzfässern erfolgt h.ufig eine Mikrooxidation, die dem Wein zusätzliche Komplexität verleiht, während Edelstahltanks eine reinere, fruchtigere Frische bewahren. Die Dauer des Élevage-Prozesses kann je nach Weintyp variieren, wobei Rotweine und bestimmte Wei.weine oft länger reifen müssen, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
En Primeur
En Primeur ist ein Weinkauf-Modell, bei dem Weine noch in der Reifungsphase oder sogar vor der Abfüllung auf den Markt kommen. Dieses System ist besonders bei hochwertigen Bordeaux-Weinen verbreitet und erlaubt es den Käufern, Weine zu einem frühen Zeitpunkt zu erwerben, bevor sie offiziell in den Handel gelangen. Im Gegenzug können Käufer von einem günstigeren Preis profitieren, da die Weine noch nicht vollständig auf dem Markt sind und ihre Wertsteigerung erst später erfolgt. Die Praxis des En Primeur kauft vor allem Sammler und Investoren an, die auf eine zukünftige Wertsteigerung des Weins setzen. Käufer erhalten die Weine dann, wenn sie reif sind und auf dem Markt verfügbar sind.
Edelfäule (Botrytis cinerea)
Edelfäule oder Botrytis cinerea ist eine Pilzinfektion, die in bestimmten klimatischen Bedingungen eine entscheidende Rolle bei der Produktion von edelsüßen Weinen spielt. Der Pilz verursacht eine kontrollierte Fäulnis der Trauben, wodurch der Wassergehalt reduziert wird und die Trauben eine Konzentration an Zucker, Säure und Aromen erfahren. Dies führt zu Weinen von besonderer Komplexität und Intensität, die für ihre honigartigen, getrockneten Frucht- und Gewürznoten bekannt sind. Die Edelfäule ist besonders in Regionen wie Sauternes (Frankreich), Tokaj (Ungarn) und der Pfalz (Deutschland) von Bedeutung, wo sie ideale Bedingungen findet, um edelsüße Weine wie Sauternes und Trockenbeerenauslesen zu produzieren.
Empyreumatische Aromen
Empyreumatische Aromen sind charakteristische Röst- und Raucharomen, die durch die Lagerung von Wein in Holzfässern entstehen. Diese Aromen erinnern häufig an Kaffee, Schokolade, Teer oder Rauch und entstehen durch den Prozess des Toastens oder Röstens des Holzes. Die empyreumatischen Aromen können den Wein komplexer und vielschichtiger machen, indem sie zusätzliche Geschmacksebenen hinzufügen. Diese Aromen sind besonders bei Rotweinen oder auch bei manchen Weißweinen, die in Holzfässern ausgebaut wurden, zu finden. Die Intensität dieser Aromen hängt von der Art des verwendeten Holzes und dem Grad der Röstung des Fasses ab.
Enologist
Ein Enologist, auch als Önologe bezeichnet, ist ein Fachmann auf dem Gebiet der Weinwissenschaften. Enologen beschäftigen sich mit der chemischen und biologischen Analyse von Wein sowie mit der Überwachung und Kontrolle des gesamten Weinproduktionsprozesses, von der Weinlese bis hin zur Abfüllung. Sie sind in der Lage, die Qualität des Weins zu bewerten, seine Entwicklung während der Reifung zu überwachen und sicherzustellen, dass der Wein den gewünschten Standards entspricht. Enologen arbeiten eng mit Winzern zusammen und können deren Entscheidungen bezüglich der Weinbereitung unterstützen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Entkorken
Entkorken ist der Vorgang, bei dem eine Weinflasche mit einem Korkenzieher ge.ffnet wird, um den Wein zug.nglich zu machen. Dieser Schritt ist wichtig, um den Wein zum ersten Mal zu lüften und seine Aromen freizusetzen. Das richtige Entkorken ist ein wichtiger Bestandteil der Weinpräsentation, insbesondere in formellen oder gastronomischen Kontexten. Ein sanftes, kontrolliertes Entkorken stellt sicher, dass der Korken nicht bricht und keine Korkpartikel in den Wein gelangen, die den Geschmack beeinträchtigen könnten. Einige Weine, besonders Ältere Jahrgänge, können beim Entkorken ein Geräusch machen, das auf das öffnen der Flasche hinweist, was als Zeichen für die Frische und gute Lagerung des Weins gedeutet wird.
Erste Lage
Die Klassifikation „Erste Lage“ bezeichnet besonders hochwertige Weinberge in Deutschland und Österreich, die für ihre außergewöhnlichen Weine bekannt sind. Diese Bezeichnung basiert auf einer geographischen Klassifikation, die den Weinbergen höchste Qualität zuschreibt. Die Kriterien für eine Erste Lage beinhalten sowohl die geologische Beschaffenheit des Bodens als auch das Mikroklima, das ideale Bedingungen für den Anbau von Trauben bietet. Die Weine aus diesen Lagen zeichnen sich durch besondere Komplexität, Tiefe und Alterungsfähigkeit aus und sind oft teurer, da sie das Resultat von sorgfältigem Anbau und optimaler Lagenwahl sind.
Erstpressung (Cuvée de Première)
Die Erstpressung oder Cuvée de Première ist der hochwertigste Teil des Safts, der aus der ersten sanften Pressung von Trauben gewonnen wird, besonders bei der Champagnerproduktion. Der Saft der Erstpressung enthält die reinsten Aromen und eine höhere Konzentration an Zucker und Säure, was zu einem besonders eleganten und komplexen Wein führt. Bei der Herstellung von Champagner und anderen Schaumweinen wird die Cuvée de Première häufig verwendet, um den Grundwein zu erzeugen, der als Basis für die zweite Gärung dient. Diese Cuvée gilt als besonders wertvoll und trägt maßgeblich zur Qualität des Endprodukts bei.
Extrakt
Der Extrakt eines Weins bezeichnet die nichtflüchtigen Inhaltsstoffe, die während der Herstellung und Reifung im Wein verbleiben und maßgeblich zur Textur, zum Körper und zum Mundgefühl des Weins beitragen. Diese Inhaltsstoffe umfassen unter anderem Zucker, Säuren, Tannine, Mineralien und Polysaccharide. Der Extrakt beeinflusst die Viskosität des Weins, seine Fülle und das Gefühl, das er im Mund hinterlässt. Ein hoher Extraktgehalt wird oft mit volleren und strukturierteren Weinen assoziiert, während Weine mit weniger Extrakt oft als leichter und frischer wahrgenommen werden.
F
Fassprobe
Eine Fassprobe ist eine Verkostung des Weins direkt aus dem Fass, bevor dieser in Flaschen abgefüllt wird. Dieser Schritt ermöglicht es Winzern, den aktuellen Zustand des Weins zu beurteilen und zu entscheiden, ob er noch weiter reifen muss oder bereits bereit ist, abgefüllt zu werden. In der Fassprobe können die Aromen, die Struktur und das Potenzial des Weins beurteilt werden. Der Wein befindet sich in dieser Phase noch in seiner Jugend und ist oft noch sehr frisch, mitunter weniger komplex als im späteren Stadium der Flaschenreifung. Dennoch ermöglicht die Fassprobe eine wertvolle Einsicht in die Entwicklung des Weins und gibt Hinweise darauf, wie er sich im Laufe der Zeit verändern könnte.
Fehlton
Ein Fehlton im Wein bezeichnet einen unerwünschten Geruch oder Geschmack, der den Genuss des Weins beeinträchtigt. Dieser kann durch verschiedene Ursachen entstehen, wie zum Beispiel Gärfehler, unsaubere Produktionsbedingungen oder oxidativen Einfluss. Ein Fehlton kann sich in einer Vielzahl von Geschmacks- oder Aromastörungen äußern, wie etwa ein muffiger Geruch (durch Korkschäden), Essignoten (durch unkontrollierte Bakterienbildung) oder auch unangenehme oxidierte Aromen. Diese Fehlfunktionen entstehen meist während der Herstellung oder Lagerung des Weins und können die Aromen des Weins stark negativ beeinflussen. Es ist die Aufgabe des Winzers, solche Fehler zu vermeiden und den Wein unter optimalen Bedingungen zu produzieren.
Fermentation
Fermentation ist der biochemische Prozess, bei dem Zucker durch Hefen in Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt wird. Diese Umwandlung ist der zentrale Prozess in der Weinbereitung, da sie den Wein mit Alkohol anreichert und seine Charakteristika formt. Der Zucker stammt haupts.chlich aus den Trauben und kann je nach Rebsorte und Reifegrad variieren. Während der Fermentation entstehen nicht nur Alkohol und Kohlendioxid, sondern auch zahlreiche Aromastoffe, die den Geschmack und das Aroma des Weins beeinflussen. Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Tage bis Wochen und wird sorgfältig überwacht, um eine vollständige und saubere Gärung sicherzustellen.
Fermentation Spontanée
Die Spontanfermentation, auch als natürliche oder unkontrollierte Gärung bezeichnet, ist eine Methode, bei der die Fermentation ohne zugesetzte Reinzuchthefen erfolgt. Hierbei übernehmen wild vorkommende Hefen und Mikroorganismen, die auf den Trauben, in der Umgebung oder im Weinkeller vorhanden sind, die Umwandlung von Zucker in Alkohol. Diese Methode gilt als traditionell und wird von vielen Naturweinwinzern bevorzugt, da sie den Wein mit einer einzigartigen, oft komplexeren Aromatik bereichern kann. Spontanfermentation kann jedoch auch Risiken bergen, da die Gärung unregelmäßig verlaufen kann und es schwieriger ist, den Wein zu kontrollieren. Die Ergebnisse variieren daher stärker, was die Spontanfermentation zu einer gewagten, aber faszinierenden Methode macht.
Fiano
Fiano ist eine aromatische weiße Rebsorte, die vor allem im Süden Italiens, insbesondere in Kampanien, beheimatet ist. Diese Traube wird für ihre Langlebigkeit und ihre Fähigkeit, komplexe Aromen zu entwickeln, geschätzt. Fiano-Weine zeichnen sich durch fruchtige und florale Noten aus, die an Zitrusfrüchte, Akazienblüten und Honig erinnern. Sie sind zudem für ihre bemerkenswerte Frische und Säurestruktur bekannt, was sie zu ausgezeichneten Begleitern für verschiedene Gerichte macht. In gut gereiften Weinen entwickeln sich häufig nussige und mineralische Aromen, die dem Wein eine zusätzliche Dimension verleihen. Fiano hat sich als eine der beliebtesten Rebsorten Süditaliens etabliert und erfreut sich immer größerer Beliebtheit auf internationalen Märkten.
Filtration
Filtration ist ein Prozess in der Weinbereitung, bei dem feste Partikel, wie Heferückstände, Trübstoffe oder Schwebstoffe, aus dem Wein entfernt werden, um einen klaren und optisch ansprechenden Wein zu erhalten. Diese Methode hilft, den Wein von unerwünschten Bestandteilen zu befreien, die den Geschmack oder die Stabilität des Weins beeinträchtigen könnten. Die Filtration kann auf verschiedene Weisen erfolgen, z. B. durch mechanische Filter oder durch den Einsatz von Kieselgur oder anderen Hilfsmitteln. W.hrend der Filtration können auch bestimmte Aromen und Strukturen verändert werden, weshalb einige Winzer darauf verzichten, um die „natürliche“ Charakteristik des Weins zu bewahren. Insbesondere in der Naturweinproduktion wird Filtration oft vermieden, um den Wein in seiner ursprünglichen Form zu erhalten.
Finesse
Finesse bezeichnet die Eleganz und Harmonie eines Weins, der sich durch feine, ausgewogene Aromen und eine angenehme, gut integrierte Struktur auszeichnet. Ein Wein mit Finesse ist in der Regel nicht überladen oder schwer, sondern zeigt eine subtile Komplexität und geschmackliche Raffinesse. Weine mit Finesse haben oft eine sehr feine Textur, eine präzise Säurestruktur und eine perfekte Balance zwischen Frucht, Säure und Tanninen. Diese Weine sind in der Regel in der Lage, sich über längere Zeit weiterzuentwickeln und in ihrer Reife immer eleganter zu werden. Finesse ist eine der begehrtesten Eigenschaften bei Weinen und wird oft als das Gegenteil von „Übertreibung“ oder „Schwere“ angesehen.
Flaschenreifung
Flaschenreifung ist der Prozess, bei dem ein Wein in der Flasche weiter reift, nachdem er abgefüllt wurde. Während der Flaschenreifung verändert sich der Wein, da er weiterhin kleinen chemischen Prozessen unterliegt, die seine Aromen und Struktur weiterentwickeln. Dieser Prozess kann Jahre dauern und führt dazu, dass der Wein an Komplexität und Tiefe gewinnt. Besonders Rotweine, die Tannine enthalten, profitieren von dieser Phase, da die Tannine mit der Zeit weicher und runder werden. Auch einige Weißweine, wie zum Beispiel hochwertige Chardonnays, können durch Flaschenreifung an Eleganz und Aromenvielfalt gewinnen. Es ist ein entscheidender Prozess für Weine, die mit der Zeit besser werden sollen.
Floral
Die Bezeichnung „floral“ bezieht sich auf eine Aromatik im Wein, die an Blumen erinnert. Typische florale Noten in Weinen sind zum Beispiel Aromen von Veilchen, Akazienblüten, Rosen oder Lavendel. Diese Aromen können dem Wein eine gewisse Leichtigkeit und Frische verleihen und werden besonders häufig in jungen Weißweinen wie Muskateller, Riesling oder Sauvignon Blanc gefunden. Florale Aromen sind in der Weinwelt ein Ausdruck von Eleganz und Komplexität und können den Gesamteindruck eines Weins verfeinern. Sie entstehen häufig durch die Rebsorte und die spezifischen Terroir-Bedingungen des Weinbergs, in dem die Trauben angebaut werden.
Flûte
Ein Flûte ist ein schlankes, hohes Glas, das speziell für das Trinken von Schaumweinen wie Champagner oder Sekt entwickelt wurde. Die Form dieses Glases fördert die Perlage, also die feinen Bläschen des Schaumweins, und hilft dabei, die Aromen des Weins besser zu konzentrieren. Der schmale Kelch verhindert, dass die Bläschen zu schnell entweichen, was die prickelnde Textur und das Erlebnis des Schaumweins intensiviert. Das Glas ist traditionell in Form einer schmalen, hohen „Flöte“ geformt und eignet sich besonders für den Genuss von hochwertigen, perlenden Weinen. Durch die Form wird außerdem der Duft des Weins fokussiert, was die sensorische Wahrnehmung zusätzlich verstärkt.
Food Pairing
Food Pairing ist die Kunst der Kombination von Speisen und Wein, um ein optimales Geschmackserlebnis zu erzielen. Dabei wird der Wein gezielt ausgesucht, um die Aromen der Speisen zu ergänzen oder zu kontrastieren. Beispielsweise harmonieren die frischen, fruchtigen Noten eines Sauvignon Blancs hervorragend mit leicht gewürzten Salaten oder Fischgerichten, während ein kräftiger Rotwein wie Cabernet Sauvignon die reichen Aromen von rotem Fleisch und gereiftem Käse perfekt unterstützt. Die richtige Kombination kann nicht nur die Aromen des Weins und der Speisen verstärken, sondern auch das gesamte kulinarische Erlebnis auf ein neues Niveau heben. Food Pairing ist sowohl eine Wissenschaft als auch eine Kunst, die mit viel Erfahrung und einem guten Gespür für Aromen gemeistert wird.
Fortifikation
Fortifikation bezeichnet den Prozess der Zugabe von Alkohol zu einem Wein, um ihn zu stabilisieren und die Gärung zu stoppen. Dies geschieht häufig bei Weinen wie Portwein, Sherry oder Madeira. Durch die Zugabe von hochprozentigem Alkohol (meistens Branntwein) wird der Gärprozess unterbrochen, bevor die Hefe den gesamten Zucker in Alkohol umgewandelt hat. Das Ergebnis sind süße, alkoholreiche Weine mit einer einzigartigen Balance aus Zucker, Alkohol und Aromen. Fortifizierte Weine haben oft eine bemerkenswerte Langlebigkeit und können Jahrzehnte reifen. Fortifikation ist ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Weinproduktion in verschiedenen Regionen und verleiht den Weinen eine besondere Charakteristik.
Frappieren
Frappieren bezeichnet das schnelle Herunterkühlen von Wein oder Sekt, meist durch das Einlegen in einen Eiskübel oder das Umwickeln der Flasche mit einem feuchten Tuch. Dieser Vorgang dient dazu, den Wein auf die ideale Trinktemperatur zu bringen, insbesondere wenn er zu warm oder zu kalt ist. Besonders bei Schaumweinen oder Weißweinen, die idealerweise gut gekühlt serviert werden sollten, ist Frappieren ein häufiger Schritt. Es stellt sicher, dass der Wein seine Aromen optimal entfaltet und das Erlebnis für den Genie.er angenehm bleibt. Dabei ist es wichtig, den Wein nicht zu schnell zu kühlen, um ihn nicht zu schockieren.
Frizzante
Frizzante ist ein leichter Perlwein, der weniger Kohlensäuredruck aufweist als Sekt oder Champagner. Der Wein enthält kleine Bläschen, die ihm eine spritzige Frische verleihen, jedoch nicht die intensiven Perlen eines klassischen Schaumweins. Frizzante ist besonders in Italien populär, wo er oft als unkomplizierter, erfrischender Begleiter zu leichten Gerichten oder als Aperitif genossen wird. Der geringere Druck und die milderen Bläschen machen Frizzante zu einem angenehmen, weniger „aggressiven“ Getränk im Vergleich zu stärker karbonisierten Schaumweinen.
G
Garganega
Garganega ist eine weiße, autochthone Rebsorte aus der italienischen Region Veneto und die Haupttraube für die Herstellung des bekannten Weins Soave. Diese Rebsorte zeichnet sich durch ihre Frische und fruchtigen Aromen aus, die an Zitrusfrüchte und grüne Äpfel erinnern. Garganega-Weine sind oft elegant und haben eine gute Säurestruktur, die ihnen Frische verleiht und ihre Haltbarkeit fördert. Die Traube kann zudem subtile florale Noten, wie etwa von Akazienblüten, entwickeln. Weine aus Garganega sind sowohl als junge, frische Weine als auch in gereifter Form zu finden, wobei die reifen Exemplare zusätzlich mineralische und nussige Aromen aufweisen können. Der Soave, der in dieser Region produziert wird, ist eines der bekanntesten Beispiele für den Einsatz dieser Rebsorte.
Gamay
Gamay ist eine rote, autochthone Rebsorte aus Frankreich, die vor allem als Hauptrebsorte des Beaujolais bekannt ist. Diese Traube liefert frische, fruchtige Weine mit Aromen von roten Beeren wie Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren. Gamay-Weine sind in der Regel leicht und zugänglich, mit einer sanften Tanninstruktur und einer ausgeprägten Frische. Die Rebsorte ist besonders für die Herstellung des Beaujolais Nouveau bekannt, einem jungen Wein, der sofort nach der Ernte abgefüllt wird. Gamay zeigt in verschiedenen Stilrichtungen ihr Potenzial – von fruchtigen, unkomplizierten Weinen bis hin zu komplexeren Varianten mit mineralischen und würzigen Noten. Diese Traube ist ein Paradebeispiel für einen unkomplizierten, aber dennoch aromatisch vielschichtigen Rotwein.
Garrafa
Eine Garrafa ist eine traditionelle, große Glasflasche, die insbesondere in Südeuropa zur Lagerung von Wein genutzt wird. Diese Flaschen haben ein großes Fassungsvermögen und werden vor allem für den Transport von Wein in größeren Mengen verwendet. Die Garrafa ist typischerweise aus dickem Glas gefertigt und besitzt eine bauchige Form, die eine größere Kontaktfläche zwischen Wein und Luft ermöglicht. Durch diese Lagerung können Weine bei niedrigen Temperaturen und konstanter Luftfeuchtigkeit gut reifen. Garrafas werden heute noch in einigen Ländern wie Spanien oder Italien verwendet, wobei sie oft mit Kork oder speziellen Kunststoffverschlüssen verschlossen werden. Obwohl diese Flaschenform nicht so häufig zu finden ist wie kleinere Flaschen, bleibt sie ein wichtiger Teil der traditionellen Weinlagerung.
Gärkeller
Der Gärkeller ist der Bereich eines Weinguts, in dem die alkoholische Gärung des Weins stattfindet. Hier werden die Trauben, nach dem Keltern, mit Hefe versetzt, die den Zucker in den Trauben in Alkohol und Kohlendioxid umwandelt. Der Gärkeller ist für die Qualität des Endprodukts von entscheidender Bedeutung, da die Temperatur und die Gärbedingungen stark beeinflussen, wie der Wein sich entwickelt. In modernen Weinkellern sind Gärbehälter häufig temperaturkontrolliert, um die Gärung optimal zu steuern und eine saubere, gleichmäßige Umwandlung der Zucker in Alkohol zu gewährleisten. Der Gärkeller kann auch spezielle Bereiche für die Fermentation von verschiedenen Traubenarten oder für verschiedene Weinarten (z. B. Rot-, Weiß- oder Roséwein) enthalten.
Gesamtsäure
Die Gesamtsäure eines Weins ist die Summe aller Säuren, die im Wein enthalten sind, und sie spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack und die Haltbarkeit des Weins. Diese Säuren, zu denen Weinsäure, Apfelsäure und Milchsäure gehören, beeinflussen die Frische und die Struktur des Weins. Eine ausgewogene Gesamtsäure trägt dazu bei, den Wein lebendig und frisch zu halten, was besonders bei Weißweinen und Schaumweinen wichtig ist. Zu viel Säure kann den Wein jedoch unangenehm scharf oder sauer erscheinen lassen, während zu wenig Säure den Wein plump und unausgewogen wirken lassen kann. Die Gesamtsäure eines Weins ist ein wichtiger Bestandteil des „Mundgefühls“ und der Fähigkeit eines Weins, mit verschiedenen Speisen harmonieren zu können.
Gewürztraminer
Gewürztraminer ist eine aromatische weiße Rebsorte, die für ihre intensiven Duft- und Aromaprofile bekannt ist. Die Traube liefert Weine mit ausgeprägten Noten von Litschi, Rosen, Gewürzen und tropischen Früchten. Gewürztraminer-Weine haben in der Regel eine kräftige Struktur und eine hohe Aromenkonzentration, was sie zu einem besonderen Erlebnis für den Gaumen macht. Diese Rebsorte ist in vielen Regionen der Welt verbreitet, wobei sie vor allem in Elsass (Frankreich), Italien und Deutschland eine lange Tradition hat. Gewürztraminer-Weine können von trocken bis edelsüß reichen und sind in beiden Varianten für ihre Komplexität und aromatische Tiefe bekannt. In edelsüßen Ausprägungen finden sich Aromen von Honig und Gewürzen, die die Süße wunderbar ausbalancieren.
Glaswahl
Die richtige Glaswahl ist entscheidend für das optimale Genusserlebnis eines Weins. Verschiedene Weinsorten profitieren von unterschiedlichen Gläsern, die speziell auf die jeweilige Weinart und ihre Aromen abgestimmt sind. Ein großes, bauchiges Glas eignet sich zum Beispiel besonders für Rotweine, da es genug Raum für die Entfaltung der Aromen bietet und eine gute Belüftung fördert. Für Weißweine und Schaumweine sind schmalere Gläser von Vorteil, da sie die Frische und die Aromen besser konzentrieren. Bei der Wahl des Glases spielen auch Aspekte wie das Material (Kristallglas oder Glas), die Form des Kelches und die Höhe eine Rolle. Die richtige Glaswahl trägt nicht nur zur optischen Präsentation des Weins bei, sondern verstärkt auch das Aroma- und Geschmackserlebnis.
Glera
Glera ist eine weiße, autochthone Rebsorte aus der italienischen Region Veneto und vor allem für die Herstellung von Prosecco bekannt. Diese Traube liefert frische, fruchtige Weine mit Aromen von grünem Apfel, Birne und Zitrusfrüchten. Glera-Weine zeichnen sich durch eine lebendige S.ure und einen erfrischenden Charakter aus, der sie besonders für die Herstellung von Schaumweinen wie Prosecco prädestiniert. Die Proseccos aus Glera sind in der Regel spritzig und leicht, mit feinen Bläschen, die den Genuss zu einem prickelnden Erlebnis machen. Glera hat sich in den letzten Jahren nicht nur in Italien, sondern auch auf internationalen Märkten etabliert und ist heute eine der bekanntesten Rebsorten für Schaumweine weltweit.
Glycerin
Glycerin ist eine natürliche Substanz, die im Wein vorkommt und eine wichtige Rolle für die Viskosität und das Mundgefühl des Weins spielt. Es wird während der Fermentation als Nebenprodukt der Hefetätigkeit gebildet und trägt zu einer angenehmen Fülle und einem „runden“ Gefühl im Mund bei. Glycerin ist geschmacklos und hat keine aromatischen Eigenschaften, beeinflusst jedoch die Wahrnehmung von Textur und Körper des Weins. Es kann auch die Haltbarkeit des Weins fördern, da es als natürliches Konservierungsmittel wirkt. In vollmundigen und komplexen Weinen, wie sie oft bei Rotweinen oder edelsüßen Weißweinen vorkommen, ist ein höherer Glyceringehalt häufig zu finden und trägt zur Weichheit des Weins bei.
Gobelet-Erziehung
Die Gobelet-Erziehung ist eine traditionelle Methode der Rebenführung, bei der die Rebstöcke ohne Drahtgestell in Form eines buschigen, baumartigen Strauchs erzogen werden. Diese Erziehungsmethode fördert die natürliche Verzweigung der Reben und sorgt für eine gute Belüftung und Belichtung der Trauben. Besonders in wärmeren Klimazonen wird diese Technik genutzt, um die Rebstöcke vor intensiver Sonneneinstrahlung und zu hohen Temperaturen zu schützen. Die Gobelet-Erziehung hat ihre Ursprünge in Frankreich und wird heute noch in verschiedenen Weinbaugebieten, vor allem in Südfrankreich, eingesetzt. Sie ermöglicht eine enge Kontrolle des Ertrags und kann zu Weinen mit intensiveren Aromen führen.
Grillo
Grillo ist eine weiße, autochthone Rebsorte aus Süditalien und insbesondere aus Sizilien. Diese Traube produziert aromatische, frische und fruchtige Weine, die häufig von Zitrusfrüchten, grünen Äpfeln und Kräutern geprägt sind. Grillo-Weine zeichnen sich durch eine gute Säurestruktur und eine lebendige Frische aus, die sie zu idealen Begleitern für mediterrane Gerichte wie Fisch, Meeresfrüchte oder Pasta machen. Grillo hat sich in den letzten Jahren als eine der wichtigsten Rebsorten für italienische Weißweine etabliert und gewinnt zunehmend an internationaler Bedeutung. Durch ihre Vielseitigkeit eignet sich die Traube sowohl für die Herstellung von frischen, jungen Weinen als auch für die Produktion komplexerer, in Holz gereifter Varianten.
Grand Cru Classé
Grand Cru Class ist eine offizielle Klassifikation für Weingüter in Bordeaux, die Weine von außergewöhnlicher Qualität produzieren. Diese Weingüter genie.en einen besonderen Status und dürfen ihre Weine unter der Bezeichnung „Grand Cru Class“ vermarkten. Die Klassifikation wurde im Jahr 1855 eingeführt und umfasst nur die renommiertesten Weingüter aus den wichtigsten Bordeaux-Appellationen, insbesondere aus dem M.doc und Graves. Die Weine von Grand Cru Classé-Weingütern sind bekannt für ihre hohe Qualität, ihre Lagerfähigkeit und ihre Komplexität. Sie gehören zu den teuersten und begehrtesten Weinen der Welt.
Grand Vin
Der Begriff „Grand Vin“ bezeichnet das beste und hochwertigste Produkt eines Weinguts. Es handelt sich in der Regel um die Spitzenweine eines Weinguts, die aus den besten Trauben eines Jahrgangs hergestellt werden und den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. In vielen F.llen ist der „Grand Vin“ das Paradebeispiel für den Stil und das Potenzial eines Weinguts. Bei Bordeaux-Weinen ist der „Grand Vin“ häufig der Wein, der aus den ältesten oder besten Weinbergen stammt, und in der Regel teurer und komplexer als die anderen Weine des Weinguts.
Grenache Blanc (Garnacha Blanca)
Grenache Blanc ist eine weiße Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt und insbesondere in den südlichen Regionen Frankreichs und Spaniens angebaut wird. Diese Traube produziert Weine mit einer guten Frische und einer Vielzahl von Aromen, darunter Zitrusfrüchte, Pfirsiche und manchmal auch Kräuter und Gewürze. Grenache Blanc wird sowohl für die Herstellung von einfachen, frischen Wei.weinen als auch für komplexere, in Holz gereifte Weine verwendet. Sie ist häufig Bestandteil von Cuvées, besonders in der Rhône und in Châteauneuf-du-Pape.
Grenache (Garnacha)
Grenache, auch bekannt als Garnacha, ist eine der wichtigsten roten Rebsorten sowohl in Frankreich als auch in Spanien. Diese Traube ist besonders bekannt für ihre fruchtigen, würzigen Aromen und ihre Vielseitigkeit. In der Rhône und in Spanien wird Grenache häufig in Cuvées verwendet, wobei die Weine in der Regel Aromen von roten Früchten, Kräutern und Gewürzen aufweisen. In Spanien wird Grenache oft in Regionen wie Priorat und Navarra angebaut, während sie in Frankreich in Weinbaugebieten wie Châteauneuf-du-Pape oder der Côtes du Rhône weit verbreitet ist. Grenache ist auch unter den Namen Primitivo in Italien und Zinfandel in den USA bekannt.
Grünlese
Die Grünlese ist ein praktischer Schritt in der Weinproduktion, bei dem Trauben frühzeitig im Sommer oder zu Beginn des Reifeprozesses entfernt werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Ertrag zu reduzieren und die verbleibenden Trauben besser reifen zu lassen, sodass sie konzentrierter und aromatischer sind. In einigen Fällen wird die Grünlese genutzt, um das Gleichgewicht zwischen Frucht und Säure zu verbessern. Diese Technik wird vor allem bei Weinbauern angewendet, die Weine mit höherer Qualität und intensiveren Aromen anstreben. Bei der Grünlese werden normalerweise Trauben entfernt, die noch nicht die gewünschte Reife erreicht haben, wodurch die verbleibenden Trauben die gesamte Energie der Rebe erhalten.
Grüner Veltliner
Grüner Veltliner ist eine wei.e, autochthone Rebsorte aus Österreich, die vor allem für die Herstellung des gleichnamigen Weins bekannt ist. Grüner Veltliner ist eine der bedeutendsten Rebsorten in Österreich und zeichnet sich durch seine Frische, seine pfeffrigen Noten und seine lebendige Säure aus. Der Wein hat Aromen von grünen Äpfeln, Zitrusfrüchten und gelegentlich auch eine subtile Kräuternote. Grüner Veltliner-Weine können sowohl trocken als auch halbtrocken sein und eignen sich hervorragend als Begleiter zu einer Vielzahl von Speisen, von Fischgerichten bis hin zu asiatischen Küchen. Diese Rebsorte ist auch bekannt für ihr gutes Alterungspotential, wobei gereifte Exemplare zusätzlich mineralische und komplexe Aromen entwickeln können.
Gutswein
Der Begriff Gutswein bezeichnet die Basisqualität eines Weinguts. Diese Weine sind oft die ersten, die aus den Trauben eines Weinguts erzeugt werden, und bieten einen Einblick in den regionalen Charakter der Weinbauregion. Gutsweine sind in der Regel fruchtig und zugänglich, mit weniger Komplexität als die Spitzenweine des Weinguts, aber dennoch von guter Qualität. Sie können aus Trauben von verschiedenen Parzellen eines Weinguts stammen und spiegeln oft den typischen Stil der Region wider. Gutsweine eignen sich hervorragend als alltägliche Begleiter zu Mahlzeiten und bieten ein gutes Preis- Leistungs-Verhältnis.
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Halsschmuck (Collerette)
Der Halsschmuck, auch Collerette genannt, ist die kleine Banderole am Flaschenhals, die nicht nur einen dekorativen Zweck erfüllt, sondern oft auch zusätzliche Informationen zum Wein liefert. Diese Banderole kann Hinweise auf die Herkunft, den Jahrgang oder die besonderen Eigenschaften des Weins enthalten. In vielen Fällen wird sie von Weingütern genutzt, um eine bestimmte Marke oder Tradition zu betonen. Der Halsschmuck dient zudem als eine Art Sicherheitsmerkmal, das oft versiegelt ist, um die Authentizität des Weins zu gewährleisten und Manipulationen zu verhindern. Während der Halsschmuck in der Vergangenheit hauptsächlich eine funktionale Bedeutung hatte, ist er heute auch ein ästhetisches Element, das oft in das Design der Flasche integriert wird, um die visuelle Identität des Weines zu stärken.
Handlese
Die Handlese ist eine selektive Ernte, bei der die Trauben von Hand gepflückt werden, um die Qualität des Weins zu maximieren. Diese Methode ist besonders in Weinbaugebieten wichtig, in denen eine hohe Qualität der Trauben angestrebt wird, da so nur die vollreifen und gesunden Trauben ausgewählt und geerntet werden. Der Vorteil der Handlese im Vergleich zur maschinellen Ernte liegt in der präzisen Auswahl der Trauben, die eine sorgfältige Prüfung jedes einzelnen Traubens ermöglicht. Diese selektive Ernte vermeidet die Aufnahme von unreifen oder beschädigten Trauben und schützt so die Aromen und die Struktur des Weins. Handlese wird vor allem bei hochwertigen Weinen und in Regionen mit steilen Weinbergen angewendet, in denen Maschinen nicht eingesetzt werden können.
Harmonie
Harmonie bezeichnet das ausgewogene Zusammenspiel von Säure, Tanninen, Alkohol und Frucht im Wein. Ein harmonischer Wein weist ein Gleichgewicht zwischen diesen Komponenten auf, sodass keine einzelne Eigenschaft zu dominant wirkt. Dies sorgt für ein angenehmes Mundgefühl und ein rundes Geschmackserlebnis. Eine gut ausbalancierte Harmonie im Wein trägt dazu bei, dass der Wein sowohl in der Frische als auch in der Komplexität überzeugt. Weine, die harmonisch sind, bieten eine ausgewogene Struktur, die dem Genießer sowohl bei jungen als auch bei gereiften Weinen Freude bereitet. Harmonie ist ein entscheidendes Merkmal für die Weinkritik, da sie oft als Indikator für die Qualität eines Weins betrachtet wird.
Hedonistische Verkostung
Eine hedonistische Verkostung ist eine genussorientierte Weinprobe, bei der der subjektive Geschmackssinn im Vordergrund steht. Es geht darum, den Wein nach den eigenen Vorlieben und dem persönlichen Genuss zu bewerten, ohne sich zu sehr an objektiven Kriterien wie technischer Präzision oder Analysetabellen zu orientieren. Bei dieser Art der Verkostung werden die Weine oft nach ihren aromatischen Eindrücken und dem emotionalen Genuss beurteilt. Die hedonistische Verkostung ist besonders beliebt bei Menschen, die sich nicht ausschließlich auf Expertenbewertungen verlassen möchten, sondern selbst den Wein anhand ihrer eigenen Geschmackswahrnehmung genießen wollen. Hier steht die Freude am Weintrinken und die subjektive Wahrnehmung der Aromen im Mittelpunkt.
Hefelagerung
Die Hefelagerung ist ein Reifungsprozess, bei dem der Wein auf den Hefezellen, die w.hrend der Gärung zurückbleiben, weiterreifen darf. Dieser Vorgang wird auch als „sur lie“ bezeichnet und verleiht dem Wein mehr Struktur, Körper und Komplexität. Insbesondere bei Weißweinen und Schaumweinen (wie Champagner) kommt diese Methode zur Anwendung, um zusätzliche Aromen und Texturen zu entwickeln. Während der Hefelagerung erfolgt eine langsame Interaktion zwischen dem Wein und den Hefezellen, wodurch sich der Wein mit einer cremigen Textur anreichern und feinere Aromen wie Brioche, Nüsse oder Toast entwickeln kann. Hefelagerung ist ein weit verbreitetes Verfahren, um Weinen mehr Tiefe zu verleihen und ihre Reifungspotentiale zu erweitern.
Hektarertrag
Der Hektarertrag gibt die Menge an Weintrauben an, die pro Hektar Weinberg geerntet werden. Diese Zahl ist von entscheidender Bedeutung für die Qualität des Weins, da sie direkten Einfluss auf die Konzentration der Aromen und die Reife der Trauben hat. Ein niedriger Hektarertrag führt in der Regel zu einer besseren Traubenqualität, da die Reben weniger Frucht produzieren und somit die verbleibenden Trauben intensiver in Geschmack und Aromen werden. Umgekehrt führt ein hoher Hektarertrag oft zu dünneren, weniger aromatischen Weinen. Der Hektarertrag ist daher ein wichtiger Faktor bei der Qualitätsbestimmung eines Weins und spielt eine zentrale Rolle in der Weinproduktion, insbesondere bei den Feinweinen.
Horizontalverkostung
Eine Horizontalverkostung ist eine Weinprobe, bei der Weine aus dem gleichen Jahrgang, jedoch von verschiedenen Weingütern verglichen werden. Diese Art der Verkostung ermöglicht es den Teilnehmern, die unterschiedlichen Stilrichtungen und Techniken der Weingüter zu erleben, die dennoch auf denselben Jahrgang basieren. Horizontalverkostungen bieten einen einzigartigen Einblick in die Vielfalt eines Jahrgangs, da sie zeigen, wie verschiedene Produzenten mit denselben klimatischen Bedingungen und Trauben umgehen und welche unterschiedlichen Ausdrucksformen eines Jahrgangs möglich sind. Diese Art der Verkostung wird von Weinliebhabern und Fachleuten genutzt, um die Stile verschiedener Weingüter und deren spezifische Herangehensweisen an den Weinbau und die Weinbereitung zu vergleichen.
Hybridrebe
Eine Hybridrebe ist das Ergebnis der Kreuzung zwischen europäischen Rebsorten (Vitis vinifera) und amerikanischen Rebsorten. Diese Kreuzungen werden häufig gezüchtet, um die Resistenz gegen bestimmte Krankheiten wie die Reblaus oder Pilzbefall zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber schwierigen Klimabedingungen zu verbessern. In vielen Weinbaugebieten der Welt werden Hybridreben verwendet, um eine höhere Ertragsfähigkeit und eine bessere Anpassung an unterschiedliche Umweltbedingungen zu erreichen. Obwohl Hybridreben in der Vergangenheit oft mit minderer Qualität in Verbindung gebracht wurden, gibt es mittlerweile zahlreiche erfolgreiche Züchtungen, die zu Weinen von hoher Qualität führen. In einigen Ländern ist der Einsatz von Hybridreben sogar gesetzlich vorgeschrieben, um die Weinproduktion widerstandsfähiger zu gestalten.
Hydrometer
Ein Hydrometer ist ein Messgerät, das zur Bestimmung des Zuckergehalts im Most verwendet wird. Es wird während des Weinbereitungsprozesses eingesetzt, um die Menge an Zucker in der Traubenmasse zu messen, was für die Steuerung der Gärung von entscheidender Bedeutung ist. Der Zuckergehalt im Most beeinflusst die Alkoholproduktion während der Gärung, da Hefe Zucker in Alkohol umwandelt. Ein Hydrometer hilft dabei, den Gärverlauf zu überwachen und den optimalen Zeitpunkt für die Ernte und die Weinbereitung zu bestimmen. Die präzise Messung des Zuckergehalts ist ein wichtiger Bestandteil des vinifizierenden Prozesses, da sie Einfluss auf die finale Qualität und den Alkoholgehalt des Weins hat.
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Idealtemperatur
Die Idealtemperatur bezeichnet die optimale Trinktemperatur eines Weins, bei der seine Aromen und seine Struktur am besten zur Geltung kommen. Für Weißweine liegt die ideale Trinktemperatur in der Regel zwischen 8 und 12°C, da diese Temperatur die Frische und die fruchtigen Aromen der Weine unterstützt, ohne dass sie zu kühl oder zu warm wirken. Rotweine hingegen entfalten ihre Aromen am besten bei einer Trinktemperatur zwischen 16 und 18°C. Diese Temperatur erlaubt es den Tanninen, sich zu integrieren und die Fruchtigkeit des Weins zu unterstreichen, ohne dass der Wein zu schwer oder alkoholisch wirkt. Die richtige Temperatur ist entscheidend, um den vollen Genuss eines Weins zu gewährleisten und die Komplexität der Aromen optimal zu präsentieren.
IGP (Indication Géographique Protégée)
IGP steht für „Indication Géographique Protégée“ und ist eine europäische Herkunftsbezeichnung für Weine, die mit einem bestimmten geografischen Gebiet und den dort herrschenden Produktionsmethoden in Verbindung stehen. Diese Bezeichnung stellt sicher, dass der Wein aus einer bestimmten Region stammt und gemäß bestimmten, regional typischen Anbaumethoden produziert wurde. IGP-Weine haben oft einen klaren regionalen Charakter, wobei die Vorschriften im Vergleich zu den strengeren AOC-Angaben (Appellation d’Origine Contrôlée) etwas flexibler sind. Diese Weine bieten eine authentische Verkörperung der Herkunft und sind häufig günstiger als Weine mit höherer Klassifizierung.
IGT (Indicazione Geografica Tipica)
IGT steht für „Indicazione Geografica Tipica“, eine italienische Herkunftsbezeichnung für Weine, die einen regionalen Bezug aufweisen, aber weniger strenge Vorschriften als die DOC- oder DOCG-Klassifikationen einhalten. IGT-Weine werden oft aus Trauben verschiedener Rebsorten hergestellt, die typisch für die jeweilige Region sind, jedoch nicht notwendigerweise den strikten Regeln für DOC-Denominierungen folgen. Diese Bezeichnung erlaubt eine größere Flexibilität bei der Weinproduktion und fördert die Kreativität der Winzer. IGT-Weine können besonders interessante und innovative Stilrichtungen aufweisen und bieten eine gute Möglichkeit, den regionalen Charakter der italienischen Weine zu erleben.
Indigene Hefen
Indigene Hefen sind natürliche Hefen, die auf den Trauben selbst oder in der Kellerei vorkommen und für die spontane Gärung des Weins verwendet werden. Im Gegensatz zu kommerziellen Hefen, die speziell für die Weinproduktion gezüchtet werden, entfalten indigene Hefen in ihrer natürlichen Umgebung ihre Gärungsaktivität. Diese Hefen können für die Entstehung einzigartiger Aromen und Geschmacksprofile verantwortlich sein und dem Wein eine besonders authentische und terroir-geprägte Note verleihen. Die Verwendung indigener Hefen ist besonders in der Naturweinproduktion beliebt, wo der minimalistische Ansatz in der Weinbereitung angestrebt wird. Sie tragen zur Komplexität und zum „Wilde“ des Weins bei.
Inertgas
Inertgas bezeichnet ein neutrales Schutzgas, das wie Argon oder Stickstoff in der Weinlagerung verwendet wird, um Oxidation zu verhindern. Diese Gase sind reaktionsarm und verhindern, dass der Wein in Kontakt mit Sauerstoff kommt, was seine Frische und Aromatik bewahrt. Inertgas wird häufig in modernen Weinkellern und bei der Abfüllung eingesetzt, um den Wein während des Lagerungsprozesses zu schützen und eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten. Der Einsatz von Inertgas ist besonders in der Herstellung von empfindlichen Weinen wie Weiß- und Roséweinen oder bei Schaumweinen von Bedeutung, da er hilft, die Farbe und das Bouquet zu erhalten.
Infusionsmethode
Die Infusionsmethode ist eine Technik, bei der Aromen durch Einweichen oder Mazeration in den Wein eingebracht werden. Bei dieser Methode werden bestimmte Zutaten wie Früchte, Kräuter oder Gewürze in den Wein gegeben und über einen bestimmten Zeitraum in dem Flüssigkeitsmedium gelassen, um ihre Aromen und Geschmacksstoffe zu extrahieren. Diese Technik wird nicht nur bei der Weinproduktion verwendet, sondern auch bei der Herstellung von Spirituosen und Likören. Sie ermöglicht es, dem Wein eine zusätzliche aromatische Dimension zu verleihen, die ihn einzigartig und komplex machen kann. Bei der Infusion wird darauf geachtet, dass die Aromen nicht zu dominant werden, sondern die natürliche Balance des Weins ergänzen.
Intensität
Intensität bezeichnet die Konzentration der Aromen in einem Wein. Ein intensiver Wein hat einen starken und ausgeprägten Geschmack, der oft mit einer hohen Komplexität und einem volleren Körper einhergeht. Die Intensität eines Weins hängt von vielen Faktoren ab, wie der Rebsorte, dem Klima des Anbaugebiets, der Weinbereitungsmethode und dem Alter des Weins. Intensität kann sowohl in Bezug auf die Fruchtigkeit als auch auf die mineralischen, würzigen oder floralen Aromen beschrieben werden. Ein Wein mit hoher Intensität hinterlässt einen bleibenden Eindruck auf der Zunge und im Gedächtnis des Genießers und bietet ein tiefes und faszinierendes Geschmackserlebnis.
Internationaler Stil
Der internationale Stil beschreibt einen Weinstil, der auf globale Geschmacksvorlieben abzielt. Dieser Stil zeichnet sich durch reife Fruchtaromen, einen höheren Alkoholgehalt und den häufigen Einsatz von neuem Eichenholz aus. Weine im internationalen Stil sind oft zugänglicher und weniger von den traditionellen Eigenheiten einer bestimmten Region geprägt. Sie können auch intensivere und süßere Aromen bieten, die breitere Zielgruppen ansprechen. Dieser Stil ist in vielen internationalen Märkten populär, da er den Geschmack der breiten Masse anspricht, aber dennoch viel Raum für Innovation und Anpassung lässt. Winzer, die Weine im internationalen Stil produzieren, verfolgen oft das Ziel, ihre Weine weltweit erfolgreich zu vermarkten.
Intrazelluläre Gärung
Intrazelluläre Gärung ist ein Prozess, der bei der Kohlensäure-Maischegärung, wie sie beispielsweise beim Beaujolais angewendet wird, stattfindet. Bei dieser Gärungsform wird die Traube zunächst ganz in die Maische gegeben und die Gärung erfolgt nicht nur außerhalb der Zellen, sondern auch innerhalb der Zellen der Traube. Dadurch entstehen fruchtige und leicht zugängliche Weine mit einem betonten frischen, oft sehr lebendigen Charakter. Die intrazelluläre Gärung trägt dazu bei, dass die Weine besonders fruchtig, aber auch von einer leicht würzigen Note geprägt sind.
Irrigation
Irrigation bezeichnet die künstliche Bewässerung von Weinbergen, die in trockenen Regionen notwendig sein kann. In Gebieten mit wenig Niederschlag oder in sehr heißen Sommermonaten ermöglicht die Bewässerung eine konstante Wasserzufuhr, die das Wachstum der Reben und die Bildung gesunder Trauben unterstützt. Während die künstliche Bewässerung in vielen traditionellen Weinbauregionen nicht praktiziert wird, hat sie in Regionen mit wenig Niederschlag oder klimatischen Herausforderungen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bei der Bewässerung ist es wichtig, dass der Wasserbedarf der Reben richtig eingeschätzt wird, um eine Überwässerung zu vermeiden, die das Aroma des Weins negativ beeinflussen könnte.
J
Jahrgang
Der Jahrgang bezeichnet das Jahr, in dem die Trauben geerntet wurden. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Qualität des Weines, da verschiedene klimatische Bedingungen und Wetterverhältnisse im jeweiligen Jahrgang den Geschmack und die Struktur der Trauben beeinflussen. Ein warmer Jahrgang kann dazu führen, dass die Trauben mehr Zucker enthalten und die Weine mehr Alkohol und reifere Fruchtaromen aufweisen. Andererseits können kältere Jahre zu Weinen mit frischerer Säure und weniger Alkohol führen. Weinliebhaber und Fachleute schätzen daher den Jahrgang als ein wichtiges Kriterium, um die Qualität und das Entwicklungspotential eines Weins zu bewerten. Besonders in Regionen mit stark variierenden klimatischen Bedingungen kann der Jahrgang einen enormen Einfluss auf die Charakteristik eines Weins haben. Ein hervorragender Jahrgang kann in vielen Fällen die Basis für eine außergewöhnliche Weinproduktion bilden.
Jahrgangstiefe
Die Jahrgangstiefe bezeichnet die Verfügbarkeit verschiedener Jahrgänge eines Weins in einem Weinkeller oder einer Weinkarte. Sie ist ein wichtiges Indiz für die Vielfalt und das Reifepotential eines Weingutes oder einer Weinhandlung. Je tiefer die Jahrgangstiefe, desto mehr Jahrgnge eines bestimmten Weins sind zugänglich, was es den Konsumenten ermöglicht, ältere Weine zu probieren oder Weine aus verschiedenen Jahren miteinander zu vergleichen. In einer gut sortierten Weinkarte oder Weinsammlung wird eine breite Jahrgangstiefe gepflegt, um den Weinkennern eine Auswahl an Weinen zu bieten, die das Entwicklungs- und Reifepotential der Trauben und der Weinbereitung widerspiegeln. Eine große Jahrgangstiefe ist oft ein Zeichen für Weingüter, die ihre Weine über längere Zeiträume hinweg lagern und den Weinliebhabern dadurch einzigartige Verkostungserlebnisse ermöglichen.
Jeroboam
Der Jeroboam ist eine Flasche, die 3 Liter Flüssigkeit fasst und besonders in der Champagnerproduktion oder bei Festlichkeiten verwendet wird. Diese Größe hat nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern ist auch ein Symbol für Luxus und Festlichkeit. Der Jeroboam ermöglicht eine längere und gleichmäßigere Reifung des Weins aufgrund des größeren Volumens im Vergleich zu normalen Flaschen, was dazu beiträgt, die Aromen und die Struktur des Weins zu entwickeln. Diese Flasche wird oft bei besonderen Anlässen, wie Hochzeiten oder großen Feiern, verwendet und ist aufgrund ihrer imposanten Größe ein wahrer Blickfang. Jeroboams sind auch in der Weinwelt eine Art Statussymbol und werden sowohl für Champagner als auch für andere Weine wie Bordeaux oder Burgunder produziert, um deren Qualitätund Prestige zu betonen.
Jungwein
Ein Jungwein ist ein frisch vergorener Wein, der oft noch nicht vollständig ausgereift ist und sich noch in einem frühen Stadium der Reifung befindet. Dieser Wein zeichnet sich durch eine frische, lebendige Fruchtigkeit aus, die in vielen Fällen den Geschmack von jungen Trauben widerspiegelt. Jungweine können noch grobe Tannine oder eine hohe Säure aufweisen, was sie oft etwas scharf oder unausgewogen macht. Sie sind in der Regel nicht dafür gedacht, sofort gereift getrunken zu werden, sondern bieten eine Vorschau auf das Potential des Weins nach weiterer Lagerung. Viele Weine, insbesondere Rotweine, profitieren von einer Reifung über Jahre hinweg, bei der sich die Aromen verfeinern und die Struktur des Weins rund und harmonisch wird. Ein Jungwein kann trotzdem schon genossen werden, vor allem wenn er zu einer leichten Mahlzeit oder in jungen Jahren ein frisches, unkompliziertes Geschmackserlebnis bietet.
K
Kabinett
Kabinett bezeichnet eine Kategorie von leichten, eleganten Weinen, die aus reifen Trauben gewonnen werden und einen zarten Charakter mit einer ausgewogenen Säure aufweisen. Kabinettweine sind vor allem für ihre Frische und Feinheit bekannt und zählen zu den weniger alkoholreichen Weinen, da sie oft mit moderatem Zuckergehalt und einem eleganten Körper ausgestattet sind. Diese Weine entfalten sich am besten bei einer kühlen Trinktemperatur und bieten ein harmonisches Gleichgewicht zwischen fruchtigen Noten und einer angenehmen Säure. Kabinettweine stammen oft aus bekannten Weinbaugebieten wie dem Moseltal oder der Pfalz und sind häufig ein Ausdruck des Terroirs, also der Wechselwirkungen zwischen Boden, Klima und Reben. Sie sind hervorragend geeignet, um die Vielfalt der Rebsorten in ihrer frischesten und reinsten Form zu erleben.
Karaffieren
Karaffieren bezeichnet das Umfüllen eines jungen Weins in eine Karaffe, um ihn mit Sauerstoff in Kontakt zu bringen und so seine Aromen besser zur Entfaltung zu bringen. Besonders bei jungen oder verschlossenen Weinen kann das Karaffieren helfen, die Tannine abzubauen und die Fruchtigkeit des Weins zu intensivieren. Auch ältere Weine profitieren in einigen Fällen vom Karaffieren, wenn es darum geht, Sedimente, die sich während der Reifung abgelagert haben, zu entfernen. Das Umfüllen verbessert die Belüftung des Weins und ermöglicht es, dass die Aromen komplexer und nuancierter wirken. Ein Wein, der vorher vielleicht etwas „verschlossen“ oder „steif“ erschien, kann nach dem Karaffieren ein wesentlich volleres und rundes Geschmackserlebnis bieten.
Kelch
Der Kelch ist der bauchige Teil eines Weinglases, der sich nach oben hin verjüngt, um die Aromen des Weins zu konzentrieren und eine optimale Entfaltung der Duftnoten zu ermöglichen. Diese Form ist besonders vorteilhaft, da sie die Aromen besser einfängt und dem Genießenden eine präzisere und intensivere Geruchswahrnehmung bietet. Der Kelch eines Weinglases ist entscheidend für das Trinkerlebnis, da die Form den Fluss des Weins beim Trinken beeinflusst und somit den gesamten Geschmack verstärken kann. Bei verschiedenen Weinsorten wird unterschiedlich geformte Kelche verwendet – beispielsweise haben Rotweingläser einen größeren und bauchigeren Kelch, um den Wein besser atmen zu lassen, während Weißweingläser oft einen engeren Kelch haben, um die frischen Aromen zu konzentrieren.
Kellertemperatur
Die Kellertemperatur ist die ideale Lagertemperatur für Wein, die in der Regel bei etwa 12 bis 14 °C liegt. Diese Temperatur ist optimal, um den Wein in seiner Entwicklung zu fördern und ihn gleichzeitig vor unerwünschtem Verfall oder zu schneller Alterung zu schützen. Eine konstante Kellertemperatur ohne gro.e Schwankungen ist entscheidend, um die Qualität des Weins zu bewahren. Zu hohe Temperaturen k.nnen dazu führen, dass der Wein zu schnell altert und seine Aromen verliert, während zu niedrige Temperaturen den Reifungsprozess verlangsamen und den Wein „verschließen“ können. In einem gut klimatisierten Keller bleibt der Wein in einem stabilen Zustand und kann sich über Jahre hinweg entwickeln, wobei sich die Aromen und die Struktur harmonisch entfalten.
Korkenzieher-Typen
Korkenzieher gibt es in verschiedenen Modellen, die jeweils auf spezifische Anforderungen und Präferenzen abgestimmt sind. Der Kellnermesser-Korkenzieher, auch als „Sommeliermesser“ bekannt, ist ein besonders praktisches und elegantes Werkzeug, das in der Gastronomie weit verbreitet ist. Mit seinem Hebelmechanismus lässt sich der Korken mühelos und präzise entfernen. Der T-Korkenzieher ist eine der klassischen Varianten, die durch ihren stabilen Griff eine einfache Handhabung ermöglicht. Der Hebelkorkenzieher, ein weiteres beliebtes Modell, bietet durch seinen Hebelmechanismus eine besonders einfache Handhabung und ist auch für schwierig zu entkorkende Flaschen geeignet. Unabhängig vom Modell sollte der Korkenzieher robust und gut verarbeitet sein, um das Herausziehen des Korkens ohne Beschädigungen des Korkens oder der Flasche zu gewährleisten.
Korkschmecker
Der Korkschmecker ist ein Weinfehler, der durch die Kontamination des Korks mit TCA (2,4,6-Trichloranisol) verursacht wird und dazu führt, dass der Wein muffige, schimmelartige Aromen entwickelt. Dieser Fehler tritt auf, wenn der Korken mit TCA kontaminiert ist, was durch den Kontakt mit bestimmten Chemikalien während der Verarbeitung oder durch die Lagerung des Korks entstehen kann. Der Korkschmecker wird von den meisten Weinliebhabern und Fachleuten als negativ wahrgenommen, da er den typischen Geschmack des Weins überlagert und das ursprüngliche Aroma des Weins maskiert. Glücklicherweise tritt dieser Fehler nicht bei allen Weinen auf, da auch synthetische Korken oder Schraubverschlüsse eine Alternative darstellen, um dieses Problem zu vermeiden. Der Korkschmecker ist ein häufiges Thema in der Weinwelt und wird regelmäßig bei Weinproben überprüft, um sicherzustellen, dass der Wein seine natürliche Frische und Aromen bewahrt.
Kühlmanschette
Eine Kühlmanschette ist ein Gelmantel, der eine Flasche Wein schnell herunterkühlen kann, um die optimale Trinktemperatur zu erreichen. Besonders bei Weinen, die etwas zu warm serviert wurden, bietet die Kühlmanschette eine praktische Möglichkeit, die Flasche schnell auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Sie wird einfach um den Flaschenkörper gelegt und benötigt nur wenige Minuten, um den Wein auf die ideale Trinktemperatur zu bringen. Dies ist besonders bei Weiß- oder Roséweinen von Bedeutung, die in der Regel kühler serviert werden sollten, aber auch bei Rotweinen kann es in heißen Sommermonaten nützlich sein, den Wein etwas schneller herunterzukühlen. Kühlmanschetten sind einfach zu verwenden und eine bequeme Lösung für den Alltag, um den Weingenuss zu optimieren.
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Lagenwein
Lagenwein bezeichnet einen Wein, der aus einer besonders ausgezeichneten, ausgewählten Parzelle eines Weinbergs stammt. Diese Parzellen, auch als „Lage“ bekannt, zeichnen sich durch besonders günstige klimatische Bedingungen und Bodenverhältnisse aus, die ideale Voraussetzungen für den Anbau von Trauben bieten. Die Qualität eines Lagenweins spiegelt daher das Terroir der Region wider und kann besondere Aromen und eine hohe Komplexit.t aufweisen. In vielen Weinbaugebieten, vor allem in Frankreich, werden die besten Weine als Lagenweine klassifiziert, um ihre Herkunft und Qualität hervorzuheben. Lagenweine sind oft das Resultat eines sorgfältigen Terroirverständnisses und werden von Weingütern gezielt aus den besten Anbauflächen eines Weinbergs hergestellt.
Lagerfähigkeit
Die Lagerfähigkeit eines Weins bezeichnet seine Fähigkeit, mit der Zeit zu reifen und dabei seine Qualität zu bewahren oder sogar zu verbessern. Nicht alle Weine sind für eine lange Lagerung geeignet, jedoch bieten hochwertige Weine, die gut strukturiert und ausgewogen sind, oft das Potenzial für eine ausgezeichnete Entwicklung über Jahre hinweg. Faktoren wie die Säure, die Tannine und der Alkoholgehalt beeinflussen die Lagerfähigkeit eines Weins. Rotweine, die in der Regel tanninreicher sind, und Weißweine, die eine gute Säurestruktur aufweisen, sind oft in der Lage, über viele Jahre hinweg eine positive Entwicklung zu durchlaufen, während weniger stabile Weine nach kürzerer Zeit ihren Höhepunkt erreichen und dann eher an Qualität verlieren. Die Lagerfähigkeit eines Weins kann von wenigen Jahren bis hin zu mehreren Jahrzehnten reichen, je nach Qualität und Art des Weins.
Landwein
Landwein ist eine Bezeichnung für Weine mit geschützter geografischer Angabe, die jedoch im Vergleich zu Qualitätsweinen weniger strenge Vorschriften hinsichtlich der Anbau- und Herstellungsmethoden haben. Landweine sind in der Regel etwas unkomplizierter, leichter und oft preisgünstiger als höherklassige Weine. Sie zeichnen sich durch den regionalen Charakter der jeweiligen Herkunft aus, wobei der Fokus auf der Vielfalt und Authentizität der Rebsorten liegt. Landwein bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eignet sich hervorragend für den täglichen Genuss oder für Weingenießer, die Weine mit einem klaren Bezug zur Herkunft suchen. Landweine sind in vielen europäischen Ländern verbreitet und spiegeln oft den Charakter des Terroirs in einer zugänglichen Form wider.
Langsame Oxidation
Langsame Oxidation ist ein kontrollierter Prozess, der bei der Reifung von Weinen eine Rolle spielt. Während der Lagerung in Fässern oder Flaschen tritt eine geringe Menge Sauerstoff in den Wein ein, was dazu beiträgt, dass der Wein seine Aromen weiterentwickelt und komplexer wird. Bei gealterten Weinen kann eine langsame Oxidation helfen, den Wein weicher und harmonischer zu machen, indem sie die Tannine abbaut und die Fruchtigkeit betont. Dieser Prozess muss jedoch sorgfältig kontrolliert werden, da zu viel Sauerstoff den Wein verderben kann. Langsame Oxidation ist besonders in der Herstellung von hochwertigen Weinen wie Bordeaux oder Rioja von Bedeutung, bei denen das Alterungspotential entscheidend für die Entfaltung der Aromen ist.
Lese
Die Lese bezeichnet die Ernte der Trauben, die entweder maschinell oder per Hand erfolgen kann. Bei der manuellen Lese werden die Trauben sorgfältig ausgewählt, wobei nur die besten und reifsten Früchte gepflückt werden. Die maschinelle Lese wird vor allem bei großen Weinbergen eingesetzt, um Zeit und Kosten zu sparen, ist jedoch nicht so selektiv wie die manuelle Ernte. In einigen Regionen wird die Lese im frühen Herbst durchgeführt, wenn die Trauben ihren optimalen Reifegrad erreicht haben. Die Erntezeit ist entscheidend für die Qualität des Weins, da die Trauben zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden müssen, um die gewünschte Balance aus Zucker und Säure zu erreichen.
Lie
Der Begriff „Lie“ bezeichnet die Hefeablagerungen, die sich nach der Gärung auf dem Boden der Flasche oder des Fasses bilden. Diese Hefesedimente können durch eine zweite Gärung oder durch die Lagerung von Wein auf der Hefe entstehen. In der Champagne oder bei anderen Schaumweinen werden Weine oft auf den „Lies“ gelagert, um zusätzliche Aromen und eine gewisse Komplexität zu entwickeln. Ein Wein, der auf den Lie gelagert wird, kann eine cremige Textur und zusätzliche Aromen von Nüssen oder Brotkruste aufweisen. Diese Lagerungstechnik ist vor allem in der Produktion von hochwertigen Schaumweinen wie Champagner oder Cava von Bedeutung.
Lieblich
Lieblich bezeichnet einen Wein, der einen mittleren Zuckergehalt aufweist, der zwischen halbtrocken und süß liegt. Dieser Wein hat eine ausgeglichene Süße, die nicht so stark ausgeprägt ist wie bei einem süßen Wein, aber dennoch eine angenehme Süße bietet, die den Geschmack abrundet. Liebliche Weine sind häufig fruchtig und oft von einer frischen Säure begleitet, die die Süße harmonisch ausbalanciert. Diese Weine können sowohl aus Weiß- als auch aus Rotweinreben hergestellt werden und sind in vielen europäischen Weinregionen zu finden. Besonders beliebt sind sie bei denen, die eine ausgewogene Süße bevorzugen, ohne die Intensität eines süßen Weins zu erleben. Liebliche Weine eignen sich hervorragend als Aperitif oder als Begleiter zu süßen Desserts, Obst oder bestimmten Käsearten. Durch ihre milde Süße sind sie auch für Weinanfänger attraktiv, die sich noch an die Vielfalt der Weinwelt herantasten möchten.
Liqueur d’Expédition
Der Liqueur d’Expédition ist eine Zuckerlösung, die nach dem Degorgieren bei der traditionellen Herstellung von Schaumweinen, wie etwa Champagner, hinzugefügt wird. Dieser Schritt findet am Ende der zweiten Gärung statt, wenn die Hefe entfernt wurde, und dient dazu, den Wein zu süßen und ihm den letzten Schliff zu verleihen. Die Zuckerlösung wird oft aus einer Mischung von Wein und Zucker hergestellt und beeinflusst den endgültigen Geschmack des Schaumweins. Die Menge des zugegebenen Zuckers bestimmt den Stil des Schaumweins – von brut (sehr trocken) bis hin zu süßeren Varianten wie demi-sec oder doux. Der Liqueur d’Expédition ist entscheidend, um den Geschmack des Schaumweins zu verfeinern und ihm die gewünschte Balance zwischen Säure und Süße zu verleihen. Die Qualität des Liqueur d’Exp.dition beeinflusst ebenfalls die Komplexität des Weins, da sie die letzte Möglichkeit bietet, den Wein abzurunden und die gewünschten Aromen zu verstärken.
Loire
Die Loire ist ein bekanntes Weinbaugebiet im Südwesten Frankreichs, das entlang des gleichnamigen Flusses verläuft und für seine vielfältigen Weine und klimatischen Bedingungen bekannt ist. Das Gebiet ist in mehrere Unterregionen unterteilt, darunter die zentrale Loire, Anjou, Touraine und das berühmte Sancerre. Zu den zugelassenen Rebsorten in der Loire gehören für Weißweine hauptsächlich Sauvignon Blanc und Chenin Blanc, die für ihre frische Säure und aromatische Komplexität bekannt sind. Für Rotweine dominieren vor allem Cabernet Franc und Gamay, die fruchtige, leichte bis mittelkräftige Weine mit einer angenehmen Säurestruktur ergeben. Die Region zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Weinarten aus, von leichten, frischen Weißweinen bis hin zu vollmundigen Rotweinen und edelsüßen Weinen. Besonders der Sancerre, der aus Sauvignon Blanc Trauben hergestellt wird, ist weltweit für seinen mineralischen Charakter und die knackige Frische berühmt. Das Loire-Tal bietet ideale Bedingungen für den Weinbau, mit unterschiedlichen Mikroklimazonen und Böden, die eine breite Palette von Weinen mit unterschiedlichem Charakter hervorbringen.
Luftig (Vin Aérien)
Der Begriff luftig oder Vin Aérien bezeichnet einen Wein mit einer leichten, fast schwerelosen Struktur. Diese Weine zeichnen sich durch eine ausgeprägte Frische und eine elegante Textur aus, die den Eindruck erwecken, dass sie beinahe „in der Luft schweben“. Weine mit dieser Charakteristik haben oft eine feine Säure und ein zartes Aromenspiel, das sie besonders zugänglich und angenehm zu trinken macht. Sie sind nicht übermäßig komplex, sondern bieten ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Fruchtigkeit und Leichtigkeit. Luftige Weine kommen häufig bei jungen, frischen Weißweinen oder leichten Rotweinen vor, bei denen die Frische der Frucht und die knackige Säure im Vordergrund stehen. Ein luftiger Wein eignet sich hervorragend als erfrischender Aperitif oder als Begleiter zu leichten Speisen wie Salaten, Meeresfrüchten oder Fischgerichten. Diese Art von Wein erfreut sich auch großer Beliebtheit in heißen Sommermonaten, da sie eine angenehme Erfrischung bieten, ohne den Gaumen zu beschweren.
Luftkontakt
Luftkontakt bezeichnet den Einfluss von Sauerstoff auf den Wein, der sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Geschmack und die Struktur haben kann. Wenn Wein mit Sauerstoff in Berührung kommt, kann dies verschiedene Prozesse anstoßen, die die Aromen verändern und die Reifung des Weins fördern. In moderaten Mengen kann Luftkontakt zu einer positiven Belüftung führen, die den Wein öffnet, seine Aromen zur Geltung bringt und ihm eine komplexere Struktur verleiht. Dieser Prozess ist insbesondere bei jungen, verschlossenen Weinen von Vorteil, die durch Belüftung „atmen“ und ihre besten Eigenschaften entfalten können. Zu viel Luftkontakt hingegen kann zu einer Oxidation führen, die den Wein negativ beeinflusst, indem sie Aromen von Nüssen, Bitterkeit oder sogar Essig hervorruft. Daher ist es wichtig, den Wein vor zu starkem Luftkontakt zu schützen, besonders bei empfindlichen, älteren Weinen. In der Praxis wird Luftkontakt gezielt eingesetzt, etwa bei der Karaffierung von Rotweinen, während Flaschenverschlüsse wie Korken oder Schraubverschlüsse auch eine bestimmte Menge Sauerstoffdurchlässigkeit ermöglichen, um den Reifungsprozess zu unterstützen.
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Mâche
Der französische Begriff Mâche beschreibt das samtige Mundgefühl, das ein Wein entwickeln kann, insbesondere bei dichten und vollmundigen Weinen. Diese Textur entsteht oft durch eine Kombination aus weichen Tanninen, gut integriertem Alkohol und einer geschmeidigen Fruchtstruktur. Ein Wein mit Mâche fühlt sich im Mund angenehm rund und weich an und hinterlässt einen langanhaltenden, harmonischen Eindruck. Weine mit diesem Mundgefühl sind häufig gut ausbalanciert, wobei die Tannine nicht zu aggressiv sind und die Fruchtaromen gut mit der Säure und dem Alkohol verschmelzen. Besonders bei Rotweinen, die eine längere Reifung erfahren haben, kann dieses samtige Gefühl stark ausgeprägt sein., da Mâche wird von Weinliebhabern oft geschätzt, da es den Wein zugänglicher und genussvoller macht, ohne dass er zu schwer oder anstrengend wirkt.
Magnumflasche
Eine Magnumflasche hat ein Volumen von 1,5 Litern und ist entspricht somit der doppelten Größe einer Standardflasche. Diese Flaschengröße eignet sich besonders gut zur Lagerung von Wein, da die größere Menge Wein langsamer altert und somit eine bessere Reifung und Entwicklung der Aromen ermöglicht. Durch das geringere Verhältnis von Luft zum Wein im Inneren bleibt der Wein länger frisch und zeigt oft eine ausgeprägte Komplexität, die mit der Zeit wächst. Magnumflaschen sind auch eine beliebte Wahl für besondere Anlässe oder große Feiern, da sie eine auffällige und festliche Präsentation bieten. Darüber hinaus sind Weine in Magnumflaschen oft für Sammler von Interesse, da sie tendenziell einen besseren Alterungspotential aufweisen und somit über Jahre hinweg ihre Qualität bewahren. Viele Weinfans bevorzugen Magnumflaschen, um die Entwicklung eines Weins über einen längeren Zeitraum hinweg zu beobachten.
Malbec
Malbec ist eine rote Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt, aber besonders in Argentinien zu einer der bekanntesten und beliebtesten Trauben geworden ist. Die Rebsorte ist bekannt für ihre kräftige, tanninreiche Struktur und ihre intensiven, dunklen Fruchtaromen, die von schwarzen Johannisbeeren bis hin zu Pflaumen reichen. Malbec-Weine sind in der Regel vollmundig, mit einer markanten, aber gut integrierten Säure und einem langen Abgang. In Argentinien findet man Malbec vor allem in den höheren Lagen der Anden, wo die kühleren Temperaturen und die intensivere Sonneneinstrahlung den Trauben helfen, ihre Aromen zu intensivieren. Die Rebsorte ist besonders bekannt für ihre dunkle Farbe, ihre robuste Struktur und die Fähigkeit, gut mit Eichenholz zu harmonieren, was oft zu Aromen von Vanille und Gewürzen führt. Malbec-Weine passen hervorragend zu kräftigen Fleischgerichten, Gerilltem oder auch zu gereiftem Käse.
Malolaktische Gärung (BSA – Biologischer Säureabbau)
Die malolaktische Gärung ist ein wichtiger Prozess, der nach der alkoholischen Gärung stattfindet und bei dem die Apfelsäure im Wein in Milchsäure umgewandelt wird. Dieser biologische Säureabbau führt zu einer Reduktion der Säure im Wein und verleiht ihm eine weichere, rundere Struktur. Dies ist besonders bei Rotweinen und einigen Weißweinen von Bedeutung, da es hilft, den Wein harmonischer und weniger scharf in der Säure zu machen. Die malolaktische Gärung trägt zur Verbesserung des Mundgefühls bei und kann auch zusätzliche Aromen von Butter oder Sahne erzeugen, die oft bei Weinen wie Chardonnay oder Rotweinen wie Cabernet Sauvignon wahrgenommen werden. Der Prozess wird durch spezielle Milchsäurebakterien angestoßen, die entweder natürlich oder gezielt zugegeben werden. Die malolaktische Gärung kann je nach Wunsch des Winzers mehr oder weniger ausgeprägt sein, da sie auch den Einfluss auf die Frische und das Reifepotenzial eines Weins hat.
Malvasia
Malvasia ist eine weiße Rebsorte, die ursprünglich aus Zentral-Europa stammt und heute in vielen Weinregionen weltweit angebaut wird. Die Traube ist bekannt für ihre aromatische Intensität und süßlichen Aromen, die von tropischen Früchten bis hin zu Blumen und Gewürzen reichen können. Malvasia-Weine sind oft vollmundig und haben eine gewisse Süße, die sie zu beliebten Weinen für Dessertbegleitungen macht. Es gibt jedoch auch trockene Varianten dieser Rebsorte, die eine frische Säure aufweisen und gut zu Meeresfrüchten oder leichteren Speisen passen. Die Vielfalt der Malvasia-Weine reicht von frischen, fruchtigen Weißweinen bis hin zu komplexen, edelsüßen Weinen, die sich gut für die Lagerung eignen. Diese Rebsorte ist in Italien, Spanien und anderen mediterranen Ländern weit verbreitet, aber auch in Neuseeland und Südafrika zu finden.
Marsanne
Marsanne ist eine weiße Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt und vor allem im Rhône-Tal angebaut wird. Sie ist eine der Haupttrauben für die Weißweine der Region, insbesondere für Weine wie Hermitage und Crozes-Hermitage. Marsanne-Weine zeichnen sich durch ihre Fülle, Weichheit und eine gewisse Öligkeit aus, was ihnen eine angenehme Textur im Mund verleiht. Die Aromen reichen von weißen Blüten und Honig bis hin zu reifen Früchten wie Birnen und Pfirsichen. Marsanne wird häufig mit anderen Rebsorten wie Roussanne oder Viognier verschnitten, um die Komplexität und Frische der Weine zu erhöhen. Diese Weine sind bekannt dafür, gut zu altern, und entwickeln mit der Zeit zusätzliche Aromen von Nüssen und Gewürzen. Marsanne-Weine passen hervorragend zu reichhaltigen Speisen wie Geflügel, Kalb und cremigen Käsesorten.
Mazeration
Mazeration bezeichnet den Prozess, bei dem die Traubenschalen im Most eingeweicht werden, um Farbe, Tannine und Aromen zu extrahieren. Dieser Schritt ist besonders bei der Herstellung von Rotwein von Bedeutung, da er dazu beiträgt, den Wein mit seiner typischen Farbe und Struktur auszustatten. Bei der Mazeration werden die Schalen mit dem Most in Kontakt gebracht, was zu einer langsameren und intensiveren Extraktion führt. Die Dauer der Mazeration kann variieren, abhängig von der gewünschten Stilistik des Weins. Eine längere Mazeration kann zu einem intensiveren, tanninreicheren Wein führen, während eine kürzere Mazeration zu einem leichteren, fruchtigeren Ergebnis führen kann. Bei Weißwein wird die Mazeration oft in geringerer Intensität angewendet, um die frischen, fruchtigen Aromen zu erhalten. Die Mazeration ist ein entscheidender Faktor für die Textur und den Geschmack des Weins und kann durch verschiedene Techniken, wie das Umrühren der Traubenschalen, beeinflusst werden.
Mazuelo
Mazuelo, auch als Carignan bekannt, ist eine rote Rebsorte, die hauptsächlich in Spanien angebaut wird. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Weine aus der Rioja-Region und wird dort oft zusammen mit Tempranillo verwendet, um den Weinen zusätzliche Tiefe und Struktur zu verleihen. Mazuelo zeichnet sich durch ihre kräftigen Tannine, eine lebendige Säure und Aromen von schwarzen Früchten, Gewürzen und Kräutern aus. Die Rebsorte ist besonders widerstandsfähig gegenüber extremen Wetterbedingungen und kann auf den trockenen Böden der Region gut gedeihen. Mazuelo-Weine sind in der Regel robust und langlebig, wobei sie mit zunehmender Reife komplexe Aromen entwickeln. In der Rioja wird Mazuelo oft für die Herstellung von Weinen verwendet, die für eine längere Lagerung geeignet sind, und bietet so eine interessante Ergänzung zu den eher fruchtbetonten Weinen der Region.
Merlot
Merlot ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten roten Rebsorten der Welt. Ursprünglich aus Frankreich stammend, hat Merlot in vielen Weinbaugebieten, insbesondere in Bordeaux, Kalifornien und Chile, eine zentrale Rolle übernommen. Merlot-Weine sind in der Regel weich, fruchtig und gut zugänglich, mit Aromen von Pflaume, Kirsche und Beeren. Der Wein hat oft einen mittleren bis vollen Körper und eine sanfte Textur, die ihn zu einem beliebten Wein für Anfänger und erfahrene Weintrinker gleichermaßen macht. Merlot wird oft in Cuvées mit anderen Rebsorten wie Cabernet Sauvignon oder Cabernet Franc kombiniert, um die Struktur und Komplexität des Weins zu verbessern. Merlot-Weine können sowohl jung genossen werden, aber auch gut altern und mit der Zeit zusätzliche Aromen von Tabak, Gewürzen und Schokolade entwickeln.
Methusalem
Eine Methusalem-Flasche ist eine sehr große Flasche, die 6 Liter Fassungsvermögen hat, also dem äquivalent von acht normalen Flaschen entspricht. Diese Flaschengröße ist besonders bei Sammlern und bei festlichen Anlässen gefragt, da sie nicht nur eine große Menge Wein bietet, sondern auch aufgrund ihrer Größe eine beeindruckende Optik hat. Der Vorteil von Methusalemflaschen bei der Lagerung von Wein liegt darin, dass der Wein langsamer altert, was zu einer besseren Reifung und einer ausgeprägteren Aromenkombination führt. Wein in Methusalemflaschen wird häufig für besondere Jahrgänge oder edle Weine wie Champagner oder Bordeaux verwendet, die von der langsamen Entwicklung und der geringeren Oxidation profitieren.
Mikrooxidation
Mikrooxidation bezeichnet eine kontrollierte Sauerstoffzufuhr während der Reifung von Wein, die durch spezielle Technologien oder Geräte erfolgt. Diese Methode ermöglicht es dem Winzer, den Kontakt des Weins mit Sauerstoff zu überwachen und so die Entwicklung der Aromen und Tannine gezielt zu steuern. Mikrooxidation wird häufig eingesetzt, um den Wein weicher und harmonischer zu machen, indem sie die Tannine glättet und die Aromen rundet. Dabei wird der Wein einer kleinen Menge Sauerstoff ausgesetzt, der über poröse Materialien wie Eichenholz oder sogar spezielle Mikroporen-Filter in den Wein gelangt. Diese Methode wird vor allem bei Rotweinen angewendet, die eine starke Tanninstruktur aufweisen, um ihnen eine geschmeidigere Textur zu verleihen und ihre Reifepotentiale zu fördern.
Mineralität
Mineralität ist ein Begriff, der in der Weinwelt verwendet wird, um Aromen zu beschreiben, die an Mineralien, wie Salz, Kreide oder Stein, erinnern. Diese Aromen sind besonders häufig in Weinen aus kühleren Regionen oder aus Böden mit hohem Mineralstoffgehalt zu finden, wie beispielsweise beim Riesling aus Deutschland oder beim Chablis aus Frankreich. Mineralität kann sich in einem trockenen, fast salzigen Abgang äußern, der dem Wein eine erfrischende Komplexität verleiht. Sie wird oft als Zeichen für einen hohen Grad an Terroir-Reflexion angesehen, da der Wein die Eigenschaften des Bodens und des Klimas, in dem die Trauben gewachsen sind, widerspiegelt. Mineralische Weine zeichnen sich häufig durch ihre lebendige Säure und ihr präzises Aroma aus und werden oft von Kennern als besonders elegant und tiefgründig geschätzt.
Molinara
Molinara ist eine rote autochthone Rebsorte, die vor allem in der Veneto-Region Italiens angebaut wird. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Weine aus dem Valpolicella-Gebiet, insbesondere in der Herstellung des berühmten Amarone-Weins. Molinara ist bekannt für ihre hellere Farbe, ihre frische Säure und ihre Aromen von roten Früchten, Kräutern und floralen Noten. Sie wird oft zusammen mit anderen Rebsorten wie Corvina und Rondinella verwendet, um Weinen mehr Komplexität und Struktur zu verleihen. Molinara-Weine sind in der Regel leichter und frischer als die kräftigeren Amarone-Weine, tragen aber dennoch zu deren Fruchtigkeit und Aromatik bei. Die Rebsorte ist relativ empfindlich gegenüber wechselhaften klimatischen Bedingungen und benötigt spezielle Pflege, um ihr Potenzial zu entfalten.
Mostgewicht
Das Mostgewicht ist ein Maß für den Zuckergehalt des Traubenmostes und gibt Aufschluss über den potenziellen Alkoholgehalt des späteren Weins. Es wird häufig in verschiedenen Einheiten gemessen, wie zum Beispiel Grad Oechsle, KMW (Klosterneuburger Mostwaage) oder Brix, je nach dem verwendeten Messsystem. Das Mostgewicht ist ein entscheidender Faktor für den Winzer, da es hilft, den optimalen Zeitpunkt für die Lese zu bestimmen. Ein höheres Mostgewicht weist auf Trauben mit mehr Zucker hin, was in der Regel zu Weinen mit höherem Alkoholgehalt und mehr Körper führt. Ein niedrigeres Mostgewicht kann zu frischeren und leichteren Weinen führen. Winzer achten genau auf das Mostgewicht, da es zusammen mit anderen Faktoren wie Säuregehalt und Reifezeit die Qualität und den Stil des Weins beeinflusst.
Mourvèdre (Monastrell)
Mourvèdre, auch als Monastrell bekannt, ist eine rote Rebsorte, die ursprünglich aus Südfrankreich stammt und heute auch in Spanien, insbesondere in der Region Jumilla, sowie in Südamerika und Kalifornien verbreitet ist. Sie zeichnet sich durch ihre tiefdunkle Farbe, ihre intensiven Aromen von schwarzen Früchten, Gewürzen und Kräutern aus. Mourvèdre-Weine sind bekannt für ihre Kraft, Struktur und Tannine und benötigen oft eine gewisse Reifezeit, um ihre volle Komplexität zu entfalten. In Kombination mit anderen Rebsorten wie Grenache und Syrah entsteht ein vollmundiger, komplexer Wein, der besonders gut zu gegrilltem Fleisch, Wild oder würzigen Gerichten passt.
Mousiness
Mousiness ist ein Weinfehler, der sich durch einen unangenehm mausartigen Geruch und Geschmack äußert. Dieser Fehler tritt auf, wenn ein Wein von bestimmten Hefebakterien befallen wird, die die Produktion von tierischen Aromen verursachen. Es kann sich in einem „muffigen“ oder „stallartigen“ Geruch äußern, der oft mit dem Geruch von alten, feuchten Mäusen verglichen wird. Dieser Fehler tritt in der Regel bei schlecht gepflegten Weinen auf, die während der Gärung oder Lagerung unsachgemäß behandelt wurden. Mousiness kann die Trinkqualität eines Weins erheblich beeinträchtigen und wird in der Regel als ein ernsthafter Mangel angesehen, der dazu führt, dass der Wein ungenießbar wird.
Mundgefühl
Das Mundgefühl eines Weins bezeichnet die Textur, die der Wein im Mund hinterlässt. Es bezieht sich auf die physische Empfindung, die durch die Wechselwirkungen von Tanninen, Säuren, Zucker und Alkohol im Wein hervorgerufen wird. Ein Wein kann samtig, seidig, adstringierend oder auch rau sein, je nachdem, wie diese Komponenten miteinander harmonieren. Ein samtiges Mundgefühl entsteht oft durch gut integrierte Tannine und eine ausgewogene Säure, während ein adstringierendes Mundgefühl durch hohe Tanninmengen hervorgerufen wird, die ein trockeneres Gefühl auf der Zunge hinterlassen. Das Mundgefühl ist ein entscheidendes Element, das den Gesamteindruck eines Weins prägt und eng mit der Trinkbarkeit und dem Genuss des Weins verbunden ist.
Muscadet (Melon de Bourgogne)
Muscadet ist eine weiße Rebsorte, die ursprünglich aus dem Südwesten Frankreichs stammt, insbesondere aus der Loire-Region. Sie ist bekannt für ihre Frische, Mineralität und eine lebendige Säure, die dem Wein einen klaren, knackigen Charakter verleiht. Muscadet-Weine sind in der Regel leicht und trocken und werden oft in der Nähe von Meeresfrüchten oder Fischgerichten serviert, da ihre Salzigkeit und Frische hervorragend mit diesen Speisen harmonieren. Der Muscadet wird häufig in der Region „Muscadet Sévre et Maine“ angebaut, wo der Boden aus Granit und Schiefer besteht, was dem Wein eine zusätzliche mineralische Note verleiht. Diese Weine werden oft jung getrunken, da sie ihre Frische und lebendige Säure in den ersten Jahren am besten bewahren.
Muscadelle
Muscadelle ist eine weiße Rebsorte, die eng mit dem Muscadet verwandt ist, aber im Geschmack einen stärkeren, intensiveren Duft von Blumen, Kräutern und Früchten bietet. Sie wird vor allem im Südwesten Frankreichs, in Regionen wie Bordeaux und Gascogna, angebaut. Muscadelle-Weine sind oft aromatisch und süßlich und können sowohl in reinen Abfüllungen als auch in Cuvées mit anderen Trauben wie Sauvignon Blanc und Sémillon verwendet werden. Die Rebsorte ist besonders für die Herstellung von edelsüßen Weinen wie dem berühmten Sauternes bekannt, wo sie zur Entstehung von Aromen von Honig, Aprikosen und tropischen Früchten beiträgt.
N
Nachgärung
Eine ungewollte zweite Gärung, die nach der Abfüllung auftreten kann und den Wein ungenießbar macht. Sie entsteht meist durch Reste von Zucker oder ungenügend stabilisierte Hefen, die erneut in den Gärprozess eintreten. Die Nachgärung führt oft zu Trübungen, unkontrollierter Kohlensäurebildung und unerwünschten Aromen, die die Qualität des Weins erheblich mindern.
Naturkork vs. Schraubverschluss
Die Wahl zwischen Naturkork und Schraubverschluss ist ein viel diskutiertes Thema in der Weinwelt. Naturkork ermöglicht eine minimale Sauerstoffzufuhr, die den Wein langsam reifen lässt, birgt jedoch das Risiko des Korkgeschmacks (Korkfehler). Der Schraubverschluss hingegen verhindert Oxidation nahezu vollständig und sorgt für eine gleichbleibende Qualität des Weins, wird aber oft mit günstigeren Weinen assoziiert. Beide Verschlussarten haben ihre Vor- und Nachteile und beeinflussen die Entwicklung des Weins auf unterschiedliche Weise.
Naturwein
Ein Naturwein ist ein Wein, der mit minimalen Eingriffen hergestellt wird und ohne Zusatzstoffe oder Schönungsmittel auskommt. In der Regel stammen die Trauben aus biologischem oder biodynamischem Anbau, und der Wein wird spontan vergoren, das heißt, ohne den Zusatz von Reinzuchthefen. Naturweine sind oft ungefiltert und können eine trübe Optik sowie eine besonders vielschichtige Aromatik aufweisen. Sie gelten als authentischer Ausdruck ihres Terroirs.
Nebbiolo
Nebbiolo ist eine autochthone rote Rebsorte aus dem Piemont, die als Grundlage für berühmte Weine wie Barolo, Barbaresco und Langhe Rosso dient. Sie zeichnet sich durch eine hohe Tannin- und Säurestruktur aus, die dem Wein ein exzellentes Reifepotenzial verleiht. Die Aromen von Nebbiolo reichen von Veilchen und Rosen über rote Früchte bis hin zu erdigen und ledrigen Noten. Aufgrund ihrer Struktur benötigen Nebbiolo-Weine oft mehrere Jahre, um ihre volle Komplexität zu entfalten.
Nebukadnezar
Die Nebukadnezar ist eine beeindruckende Großflasche mit einem Fassungsvermögen von 15 Litern, was 20 Standardflaschen entspricht. Diese Flaschengröße wird häufig für besondere Präsentationen oder luxuriöse Anlässe verwendet und verleiht dem servierten Wein eine besondere Exklusivität. Großflaschen wie die Nebukadnezar ermöglichen zudem eine langsamere Reifung des Weins, was zu einer harmonischeren Entwicklung der Aromen beiträgt.
Nero d’Avola
Nero d’Avola ist eine autochthone rote Rebsorte aus Sizilien, die als eine der wichtigsten und hochwertigsten Trauben der Region gilt. Sie bringt tiefdunkle, fruchtbetonte Weine mit Aromen von Schwarzkirsche, Pflaume und würzigen Noten hervor. Nero d’Avola-Weine können sowohl kräftig und tanninreich als auch weich und fruchtbetont ausgebaut werden. Sie eignen sich hervorragend für die Lagerung und entwickeln mit der Zeit eine komplexe Aromatik.
Non-Filtré
Der Begriff Non-Filtré bezeichnet einen ungefilterten Wein, der bewusst ohne Filtration abgefüllt wurde. Dies bewahrt eine höhere Aromenintensität, kann jedoch dazu führen, dass sich Trübstoffe in der Flasche absetzen. Unfiltrierte Weine gelten als besonders authentisch und naturbelassen, da sie ihre ursprüngliche Struktur und Geschmacksvielfalt bewahren.
Nosing
Der Begriff Nosing bezeichnet die bewusste und gezielte Wahrnehmung der Aromen eines Weins mit der Nase. Dabei wird das Bouquet des Weins analysiert, um verschiedene Duftnoten zu identifizieren, die Rückschlüsse auf die Rebsorte, den Ausbau und das Alter des Weins zulassen. Ein intensives Nosing kann florale, fruchtige, würzige oder erdige Aromen offenbaren und ist ein essenzieller Bestandteil der professionellen Weinverkostung.
Nouvelle Vague
Nouvelle Vague beschreibt eine Bewegung junger, innovativer Winzer, die traditionelle Weinherstellungsmethoden mit modernen Techniken und Herangehensweisen kombinieren. Diese Winzer setzen häufig auf nachhaltigen Anbau, minimale Intervention im Keller und experimentelle Vinifikationsmethoden, um neue und spannende Weinstile zu erschaffen. Die Bewegung ist besonders in Frankreich, Spanien und Italien verbreitet, gewinnt jedoch weltweit an Bedeutung.
O
Oechsle-Grad
Der Oechsle-Grad ist eine Maßeinheit zur Bestimmung des Zuckergehalts im Traubenmost. Er gibt Aufschluss über das Mostgewicht und damit über den potenziellen Alkoholgehalt des Weins nach der Gärung. Je höher der Oechsle-Wert, desto mehr Zucker ist im Most enthalten, was in der Regel zu einem höheren Alkoholgehalt im fertigen Wein führt. Diese Maßeinheit ist besonders wichtig in der deutschen Weinproduktion.
Orange Wine
Orange Wine ist ein Weißwein, der nach der Methode eines Rotweins hergestellt wird, indem er auf der Maische vergoren wird. Das bedeutet, dass die Traubenschalen während der Gärung im Kontakt mit dem Most bleiben, was dem Wein eine intensive Farbe und eine ausgeprägte Tanninstruktur verleiht. Orange Weine sind oft komplex, mit oxidativen Noten, und bieten Aromen von getrockneten Früchten, Nüssen und Kräutern. Sie sind besonders bei Liebhabern alternativer Weinmethoden beliebt.
Organoleptische Eigenschaften
Der Begriff organoleptische Eigenschaften umfasst alle sensorischen Eindrücke, die ein Wein bietet, darunter Geschmack, Geruch, Mundgefühl, Farbe und Textur. Diese Eigenschaften sind entscheidend für die Bewertung eines Weins und geben Aufschluss über seine Qualität, Herkunft und Rebsorte. Organoleptische Analysen werden sowohl von professionellen Sommeliers als auch von Weinliebhabern genutzt, um die Charakteristik eines Weins zu beschreiben.
Overoaked
Der Begriff Overoaked beschreibt einen Wein, der zu stark von der Holzfasslagerung geprägt ist. Übermäßige Reifung in neuen Eichenfässern kann dazu führen, dass der Wein unharmonische Aromen von Vanille, Kokos, Rauch oder starkem Toast aufweist, die die Fruchtaromen überdecken. Während eine dezente Holzfasslagerung zur Komplexität und Struktur eines Weins beitragen kann, führt eine zu starke Beeinflussung oft zu einem unausgewogenen Geschmacksprofil.
Oxidation
Oxidation ist eine chemische Reaktion zwischen Sauerstoff und Wein, die je nach Intensität und Absicht sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Bei kontrollierter Oxidation, wie bei Sherry oder bestimmten gereiften Weißweinen, führt sie zu komplexen Aromen von Nüssen und Karamell. Unkontrollierte Oxidation hingegen kann den Wein verderben und zu unerwünschten Noten von Essig oder abgestandenen Früchten führen.
Oxidationsnote
Eine Oxidationsnote ist ein geschmacklicher Hinweis darauf, dass ein Wein übermäßigen Kontakt mit Sauerstoff hatte. Dies kann sich in Aromen von Nüssen, Sherry, getrockneten Früchten oder sogar Essig äußern. Während eine leichte Oxidation in bestimmten Weinstilen erwünscht ist, gilt eine zu starke Oxidationsnote in den meisten Weinen als Fehler und kann auf eine unsachgemäße Lagerung oder fehlerhafte Korken hinweisen.
P
Palate Cleansing
Die gezielte Reinigung des Gaumens zwischen verschiedenen Weinverkostungen, um eine unverfälschte Wahrnehmung der Aromen zu gewährleisten. Dies wird durch den Verzehr neutraler Lebensmittel wie stilles Wasser, ungesalzenes Brot oder milde Käsearten erreicht. Besonders bei professionellen Verkostungen ist dies essenziell, um den Geschmack nicht durch vorherige Weine zu beeinflussen.
Parker Punkte
Ein einflussreiches Bewertungssystem, entwickelt vom amerikanischen Weinkritiker Robert Parker, das Weine auf einer Skala von 50 bis 100 Punkten beurteilt. Weine mit über 90 Punkten gelten als exzellent, während 100 Punkte die Höchstbewertung darstellen. Da Parker eine Vorliebe für opulente, körperreiche Weine hat, beeinflusst sein System insbesondere den Marktwert von Weinen aus Bordeaux, Kalifornien und dem Rhône-Tal.
Pigeage
Eine traditionelle Methode der Weinbereitung, bei der der Tresterhut (die aufschwimmenden Traubenschalen, Kerne und Stiele) während der Gärung regelmäßig mit speziellen Werkzeugen oder per Hand untergetaucht wird. Dies dient der besseren Extraktion von Farbe, Tanninen und Aromen aus den Schalen. Besonders verbreitet ist diese Technik bei hochwertigen Rotweinen wie Burgunder, Rhône-Weinen und Pinot Noir.
Perfekte Reife (Maturité Parfaite)
Der optimale Zeitpunkt, an dem ein Wein sein volles Aromapotenzial und seine beste Balance aus Säure, Tanninen und Frucht erreicht hat. Dieser Reifezeitpunkt variiert je nach Rebsorte, Anbaugebiet und Jahrgang. Während einige Weine wie Beaujolais Nouveau jung getrunken werden sollten, entfalten andere, etwa Bordeaux-Weine oder große Burgunder, erst nach Jahrzehnten ihre ideale Trinkreife.
Perlage
Die Qualität, Größe und Langlebigkeit der Kohlensäurebläschen in einem Schaumwein. Feine, langanhaltende Perlage gilt als Zeichen für hohe Qualität, insbesondere bei Champagner und hochwertigen Sekten. Die Bläschen entstehen durch die Kohlensäure, die während der Flaschengärung oder durch eine gezielte Kohlensäurezugabe entsteht. Je feiner die Perlage, desto angenehmer und cremiger wirkt das Mundgefühl.
Petit Verdot
Eine tanninreiche, tiefdunkle rote Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt. Sie wird traditionell als Bestandteil in Bordeaux-Cuv.es eingesetzt, um Struktur, Würze und intensive Farbe zu verleihen. Da Petit Verdot eine lange Reifezeit benötigt, wurde sie in kühleren Bordeaux-Jahrgängen oft nicht voll ausgereift. In wärmeren Klimazonen, wie in Kalifornien oder Australien, wird sie jedoch zunehmend reinsortig ausgebaut.
Pét-Nat (Pétillant Naturel)
Ein natürlich schäumender Wein, der nach der „Méthode Ancestrale“ hergestellt wird. Dabei wird der Wein noch während der ersten Gärung in Flaschen abgefüllt, sodass die Kohlensäure auf natürliche Weise entsteht. Im Gegensatz zur traditionellen Champagner-Methode erfolgt keine zweite Gärung. Pét-Nat-Weine sind oft unfiltriert, lebendig und unkonventionell im Geschmack, mit einer leichten Trübung und frischen, hefigen Noten.
Pinot Blanc (Weißburgunder)
Eine elegante weiße Rebsorte mit mittlerer Säure und feiner Frucht, ursprünglich aus Zentral-Europa. Sie zeichnet sich durch Aromen von Apfel, Birne, Mandel und manchmal eine dezente Cremigkeit aus. In Deutschland als Weißburgunder bekannt, findet sie auch in Frankreich (Elsass), Italien (Pinot Bianco) und Österreich Verwendung. Sie eignet sich sowohl für trockene Weißweine als auch für Schaumweinproduktion.
Pinot Gris (Grauburgunder)
Eine weiße Rebsorte, die ursprünglich aus Zentral-Europa stammt und kräftige, körperreiche Weißweine hervorbringt. Ihre Aromen reichen von Birne und Honigmelone bis hin zu würzigen und leicht rauchigen Noten. Während in Deutschland und Österreich der Begriff „Grauburgunder“ gebräuchlich ist, wird die Rebsorte in Italien als „Pinot Grigio“ oft leichter und frischer ausgebaut.
Pinot Meunier
Eine der drei Hauptrebsorten der Champagne neben Chardonnay und Pinot Noir. Obwohl weniger bekannt als seine Verwandten, spielt er eine wichtige Rolle in vielen Champagner-Cuvées, da er Fruchtigkeit, Frische und eine gewisse Geschmeidigkeit verleiht. Aufgrund seiner späten Reife und Robustheit gegenüber kühlem Klima wird er besonders in den nördlichen Anbaugebieten der Champagne angebaut.
Pinot Noir (Spätburgunder)
Eine der edelsten und anspruchsvollsten roten Rebsorten der Welt, bekannt für ihre Eleganz, Finesse und komplexen Aromen. Sie zeigt Noten von roten Beeren, Kirschen, Waldboden und Gewürzen. Ursprünglich aus Burgund stammend, wird sie heute in Deutschland (Spätburgunder), Kalifornien, Oregon, Neuseeland und vielen weiteren Weinregionen angebaut. Aufgrund ihrer dünnen Schale ist sie empfindlich gegenüber Klimaeinflüssen und erfordert sorgfältigen Anbau.
Prädikatswein
Die höchste Qualitätsstufe im deutschen Weinsystem, die in verschiedene Prädikate unterteilt ist. Diese orientieren sich am Mostgewicht der Trauben und reichen von Kabinett (leicht und frisch) über Spätlese und Auslese bis hin zu edelsüßen Weinen wie Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein. Prädikatsweine dürfen nicht aufgebessert (chaptalisiert) werden und zeichnen sich durch eine hohe geschmackliche Intensität aus.
Premier Cru
Eine Klassifikation für besonders hochwertige Weinberge, vor allem in Burgund und Bordeaux. In Burgund stehen Premier-Cru-Lagen für exzellente, aber nicht die allerhöchste Qualitätsstufe (im Vergleich zu Grand Cru). Premier Cru Weine zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Terroir-Prägung und ein hohes Reifepotenzial aus. In Bordeaux bezeichnet „Premier Grand Cru Class.“ die höchste Kategorie innerhalb der berühmten Bordeaux-Klassifikation von 1855.
Primeur
Ein jung abgefüllter Wein, der bereits wenige Wochen nach der Ernte verkauft und getrunken wird. Besonders bekannt ist der Beaujolais Nouveau, der traditionell am dritten Donnerstag im November weltweit gefeiert wird. Primeur-Weine sind fruchtig, leicht und wenig tanninbetont, da sie meist nach der Kohlensäure-Maischegärung produziert werden. Sie sind nicht für längere Lagerung gedacht.
Priorat
Eine der renommiertesten Weinregionen Spaniens, gelegen in Katalonien, bekannt für kraftvolle, mineralische Rotweine mit intensiven Frucht- und Gewürzaromen. Die steilen Schieferböden (Llicorella) und das warme Klima ermöglichen niedrige Erträge, die zu hochkonzentrierten Weinen führen. Hauptrebsorten sind Garnacha (Grenache) und Carinena (Carignan), oft ergänzt durch Syrah und Cabernet Sauvignon. Priorat-Weine sind bekannt für ihre tiefgründige Struktur und ihr großes Reifepotenzial.
Q
Qualitätswein
Eine gesetzlich definierte Weinkategorie, die bestimmte Anforderungen an Herkunft, Reifegrad der Trauben und sensorische Qualität erfüllen muss. In Deutschland und Österreich müssen Qualitätsweine aus einem zugelassenen Anbaugebiet stammen und amtlich geprüft werden. Sie dürfen in der Regel nicht angereichert (chaptalisiert) werden und unterliegen strengen Kontrollen.
Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA)
Eine spezifische Unterkategorie des Qualitätsweins in Deutschland, die garantiert, dass der Wein aus einem der 13 gesetzlich festgelegten Anbaugebiete stammt. QbA-Weine müssen bestimmte Mostgewichte erreichen und können je nach Region und Jahrgang durch Anreicherung optimiert werden. Diese Kategorie bildet die Basis für viele hochwertige deutsche Weine.
Quarzige Note
Ein sensorischer Eindruck, der sich durch eine mineralische, fast steinige Aromatik auszeichnet. Besonders häufig tritt diese Note bei Weißweinen auf, die auf kargen, felsigen Böden wie Schiefer, Granit oder Quarz gewachsen sind. Klassische Beispiele sind Rieslinge von der Mosel oder Chablis aus Frankreich, die durch ihre ausgeprägte Mineralität und kühle Präzision bestechen.
Querschnittsverkostung
Eine Verkostungsmethode, bei der Weine aus verschiedenen Anbaugebieten, Rebsorten oder Stilrichtungen miteinander verglichen werden. Diese Art der Verkostung wird oft genutzt, um regionale Unterschiede, den Einfluss des Terroirs oder verschiedene Vinifikationsmethoden herauszuarbeiten. Sie kann sowohl innerhalb eines Jahrgangs als auch über mehrere Jahrgänge hinweg durchgeführt werden.
Quinta
Die portugiesische Bezeichnung für ein Weingut oder eine Weinproduktionseinheit. Besonders häufig wird dieser Begriff für Portwein-Güter im Douro-Tal verwendet, die sich durch lange Traditionen und exklusive Weine auszeichnen. Einige der bekanntesten Quintas produzieren hochwertige Vintage- Ports sowie herausragende trockene Rot- und Weißweine.
Quintessenz
Ein hoch konzentrierter Wein mit außergewöhnlicher Aromatik, oft durch spezielle Vinifikationsmethoden wie Trocknung der Trauben (Passito), Edelfäule (Botrytis) oder Eisweinherstellung gewonnen. Diese Weine zeichnen sich durch eine immense Tiefe, Komplexität und eine lange Lagerfähigkeit aus.
R
Rancio
Ein oxidativer Weinstil, der durch eine bewusste Reifung unter Sauerstoffeinfluss entsteht. Dieser Stil ist besonders bei gereiften Sherrys, Madeira oder südfranzösischen Vin Doux Naturels zu finden. Rancio-Weine weisen oft Noten von Nüssen, getrockneten Früchten, Leder und Gewürzen auf.
Refraktometer
Ein Messinstrument zur Bestimmung des Zuckergehalts im Traubenmost. Durch die Messung der Lichtbrechung kann der Oechsle-Wert, der KMW (Klosterneuburger Mostwaage) oder der Brix-Wert ermittelt werden, die als Indikatoren für den späteren Alkoholgehalt des Weins dienen.
Reinzuchthefe
Speziell gezüchtete Hefekulturen, die gezielt zur Steuerung der alkoholischen Gärung eingesetzt werden. Diese Hefen sorgen für eine kontrollierte, gleichmäßige Fermentation und ermöglichen die gezielte Entwicklung bestimmter Aromen. Im Gegensatz dazu stehen Spontangärungen, bei denen natürliche Umgebungshefen den Gärprozess in Gang setzen.
Reservewein
Ein reif gelagerter Wein, der häufig als Basis für Cuvées, insbesondere in der Champagnerproduktion, verwendet wird. Reserveweine verleihen dem Endprodukt zusätzliche Komplexität, Tiefe und Kontinuität über verschiedene Jahrgänge hinweg.
Restsüße
Der im Wein verbleibende Zucker nach der alkoholischen Gärung. Die Höhe der Restsüße bestimmt, ob ein Wein als trocken, halbtrocken, lieblich oder süß eingestuft wird. Edelsüße Weine wie Trockenbeerenauslesen oder Eisweine enthalten oft hohe Restsüße und zeichnen sich durch ein harmonisches Zusammenspiel von Zucker und Säure aus.
Retro-Olfaction
Die nachträgliche Wahrnehmung von Aromen über die Rückverbindung zwischen Mund- und Nasenhöhle. Beim Schlucken oder leichten Einziehen von Luft werden flüchtige Aromastoffe freigesetzt, die eine tiefere und nuanciertere Wahrnehmung des Weins ermöglichen. Besonders komplexe Weine offenbaren auf diese Weise zusätzliche Geschmacksdimensionen.
Rías Baixas
Ein renommiertes Weinbaugebiet in Galicien, im Nordwesten Spaniens. Es ist besonders für seine hochwertigen, frischen und mineralischen Weißweine aus der Rebsorte Albariño bekannt. Das feucht-milde Atlantikklima und die granithaltigen Böden verleihen diesen Weinen eine markante Säure, Zitrusaromen und eine ausgeprägte Salzigkeit.
Ribera del Duero
Ein bedeutendes spanisches Anbaugebiet, das für kraftvolle, tiefgründige Rotweine bekannt ist. Die Hauptrebsorte ist Tempranillo, die hier als Tinta del País oder Tinto Fino bezeichnet wird. Durch das extreme Kontinentalklima mit heißen Tagen und kühlen Nächten entstehen strukturierte, lagerfähige Weine mit intensiven dunklen Fruchtaromen und würzigen Holznoten.
Riesling
Die edelste und vielseitigste Weißweinsorte Deutschlands, bekannt für ihre markante Säure, intensive Fruchtigkeit und ausgeprägte Mineralität. Riesling kann in verschiedenen Stilrichtungen ausgebaut werden, von knochentrocken bis hin zu hochkonzentrierten edelsüßen Weinen. Besonders die Anbaugebiete Mosel, Rheingau und Pfalz bringen herausragende Rieslinge hervor, die ein großes Alterungspotenzial besitzen.
Rioja
Eines der renommiertesten Weinbaugebiete Spaniens, berühmt für elegante und langlebige Rotweine. Hauptrebsorten sind Tempranillo, Garnacha, Mazuelo (Carignan) und Graciano, während bei Weißweinen Viura, Malvasía und Garnacha Blanca zugelassen sind. Rioja-Weine werden in verschiedene Reifestufen eingeteilt (Crianza, Reserva, Gran Reserva) und zeichnen sich durch fein eingebundene Holznoten und würzige Aromen aus.
Ripasso
Eine traditionelle Technik aus dem Veneto, bei der ein bereits vergorener Valpolicella-Wein erneut auf den Trestern eines Amarone gelegt wird. Dadurch erhält der Ripasso zusätzliche Tiefe, Komplexität und eine intensivere Struktur. Diese Methode verleiht dem Wein ein charakteristisches Aroma von dunklen Früchten, Gewürzen und eine feine Tanninstruktur.
Rondinella
Eine autochthone rote Rebsorte aus dem Veneto, die häufig für Valpolicella- und Amarone-Weine verwendet wird. Sie bringt fruchtige, weiche Weine hervor und wird oft in Kombination mit Corvina und Molinara eingesetzt, um eine harmonische Cuvée zu erzeugen.
Roussanne
Eine edle weiße Rebsorte, die hauptsächlich in der Rhône-Region Frankreichs angebaut wird. Sie ist bekannt für ihre aromatische Intensität, würzige Noten und ihre Fähigkeit zur Alterung. Oft wird sie mit Marsanne verschnitten, um komplexe Weißweine mit Honig-, Kräuter- und Steinobstaromen zu erzeugen.
Rüttelpult
Ein traditionelles, schräg gestelltes Holzgestell, das in der Schaumweinproduktion verwendet wird, um die Hefeablagerungen im Flaschenhals zu sammeln. Durch regelmäßiges Drehen und Neigen der Flaschen (Remuage) wird das Hefedepot in den Flaschenhals befördert, bevor es beim Degorgieren entfernt wird. Diese Methode wird vor allem bei der traditionellen Flaschengärung für Champagner und hochwertige Sekte angewendet.
S
Saignée-Methode
Eine spezielle Technik zur Herstellung von Roséwein, bei der ein Teil des Mosts aus der Rotweinmaische abgezogen wird. Dieser Prozess dient nicht nur der Produktion von Rosé, sondern auch der Konzentration des verbleibenden Rotweins, da der Anteil an Schalen und Tanninen relativ zur Flüssigkeit steigt. Die Methode führt oft zu besonders farbintensiven und aromatisch kräftigen Roséweinen mit ausgeprägter Frucht und Struktur.
Sangiovese
Eine der bedeutendsten roten Rebsorten Italiens und die Grundlage vieler berühmter Weine wie Chianti, Brunello di Montalcino und Vino Nobile di Montepulciano. Die Traube ist bekannt für ihre ausgeprägte Säure, lebendige Fruchtaromen von Kirsche und Pflaume sowie eine markante Würze. Sangiovese-Weine variieren stark in Stilistik und Qualität, je nach Region und Ausbauweise.
Sauvignon Blanc
Eine weltweit verbreitete weiße Rebsorte, die für ihre frische Aromatik und charakteristischen Noten von Stachelbeere, Gras, Zitrusfrüchten und exotischen Früchten bekannt ist. Besonders berühmte Sauvignon Blancs stammen aus Frankreich (Loire, Bordeaux), Neuseeland (Marlborough), Südafrika und Kalifornien. Die Sorte eignet sich sowohl für den Ausbau im Stahltank als auch für Holzfasslagerung, was komplexere Weine mit feiner Textur hervorbringt.
Schaumweinkühler
Ein speziell konstruierter Behälter, meist aus Edelstahl oder Acryl, der zur optimalen Kühlung von Sekt, Champagner und anderen Schaumweinen dient. Er wird in der Regel mit Eiswasser gefüllt, um den Wein auf die ideale Trinktemperatur von etwa 6 – 10 °C zu bringen. Alternativ existieren vakuumisolierte Modelle, die den Wein auch ohne Eis kühl halten.
Sémillon Blanc
Eine edle, autochthone weiße Rebsorte aus Frankreich, die besonders für ihre Rolle in den edelsüßen Weinen von Sauternes und Barsac bekannt ist. In Kombination mit Sauvignon Blanc und Muscadelle entstehen langlebige, konzentrierte Süßweine mit Aromen von Honig, Aprikose und kandierten Früchten. Sémillon wird jedoch auch für trockene Weißweine genutzt, insbesondere in Australien und Bordeaux, wo er cremige, körperreiche Weine mit feiner Würze liefert.
Sommelier
Ein professioneller Weinkenner, der in der Gastronomie für die Auswahl, Lagerung und den Service von Weinen verantwortlich ist. Sommeliers besitzen fundierte sensorische Fähigkeiten und ein umfangreiches Wissen über Weinbau, Rebsorten, Terroirs und Speisenbegleitung. Hochqualifizierte Sommeliers absolvieren oft anerkannte Prüfungen wie die des Court of Master Sommeliers (CMS) oder der Wine & Spirit Education Trust (WSET).
Sommelier-Set
Ein professionelles Set an Werkzeugen, das Sommeliers und Weinliebhaber für den optimalen Weingenuss nutzen. Es enthält üblicherweise ein Kellnermesser (oder Sommeliermesser), einen Weinausgießer, ein Thermometer zur Temperaturkontrolle, einen Dekantierausgießer und manchmal einen Stopfen für angebrochene Flaschen. Hochwertige Sets bestehen aus langlebigen Materialien wie Edelstahl oder Holz.
Spätlese
Eine Qualitätsstufe im deutschen Weinrecht, die Trauben bezeichnet, die später als üblich gelesen wurden, wodurch sie eine höhere Reife und mehr Zucker aufweisen. Spätlesen k.nnen sowohl trocken als auch restsüß ausgebaut werden. Sie zeichnen sich durch eine intensive Aromatik, oft mit Noten von reifen Früchten, Honig und einer ausgeprägten Säure-Süße-Balance aus. Besonders verbreitet sind Spätlesen bei Riesling, Silvaner und Gewürztraminer.
W
Weinbelüfter
Ein spezielles Gerät, das den Sauerstoffkontakt des Weins beschleunigt, wodurch sich die Aromen schneller entfalten. Besonders bei jungen, tanninreichen Rotweinen kann die Verwendung eines Weinbelüfters helfen, strenge Gerbstoffe abzumildern und dem Wein eine weichere, harmonischere Struktur zu verleihen. Alternativ kann ein Wein auch durch Dekantieren oder einfach durch Schwenken im Glas belüftet werden.
Weinbuchhaltung
Die systematische Dokumentation und Verwaltung einer Weinsammlung, sei es in Restaurants, Hotels oder privaten Kellern. In der Gastronomie umfasst die Weinbuchhaltung die Bestandskontrolle, Einkauf, Lagerverwaltung und Preisgestaltung der Weine auf der Weinkarte. In privaten Sammlungen dient sie dazu, Lagerbestände, Reifezeiten und ideale Trinkfenster zu verfolgen. Digitale Wein-Apps oder handschriftliche Notizen werden häufig zur Unterstützung genutzt.
Weinkühlschrank
Ein speziell konzipierter Temperaturschrank für die Weinlagerung, der eine konstante Temperatur, ideale Luftfeuchtigkeit und minimale Erschütterungen gewährleistet. Moderne Weinkühlschränke bieten oft mehrere Temperaturzonen, sodass verschiedene Weinsorten (z. B. Weiß- und Rotwein) unter optimalen Bedingungen aufbewahrt werden können. Dies ist besonders wichtig für hochwertige Weine, die über Jahre hinweg reifen sollen.
Weinschlüssel
Eine hochwertige, professionelle Version eines Korkenziehers, die oft von Sommeliers verwendet wird. Weinschlüssel sind in der Regel mit einem Zweifach-Hebelmechanismus ausgestattet, der das Herausziehen des Korkens erleichtert. Hochwertige Modelle verfügen zusätzlich über einen Folienschneider und einen integrierten Flaschenöffner.
Weinstein
Kristalline Ablagerungen von Kaliumbitartrat, die sich in der Flasche oder am Korken bilden können. Weinsteinausfüllungen sind ein natürliches Phänomen und entstehen besonders bei kühler Lagerung. Sie sind geschmacksneutral und kein Zeichen für einen fehlerhaften Wein. Viele Winzer setzen auf Kältestabilisierung, um die Entstehung von Weinstein im fertigen Wein zu minimieren.
Weinthermometer
Ein speziell entwickeltes Thermometer zur Messung der Serviertemperatur von Wein. Die richtige Temperatur ist entscheidend für die Aromatik und den Geschmack des Weins. Beispielsweise sollten leichte Weißweine kühler (ca. 8 – 10 °C) und kräftige Rotweine wärmer (ca. 16 – 18 °C) serviert werden. Moderne Weinthermometer gibt es als digitale Varianten, Infrarotscanner oder klassische Glashülsen-Thermometer.
Z
Zalto-Glas
Eine der renommiertesten Glasmarken für Sommeliers und Weinliebhaber, bekannt für ihre extrem leichte, filigrane und handgeblasene Qualität. Die Zalto-Gläser sind so konzipiert, dass sie die Aromatik des Weins optimal zur Geltung bringen. Dank ihrer dünnen Wandstärke und perfekten Balance werden sie von vielen Experten als eines der besten Weingläser der Welt angesehen.
Zinfandel (Primitivo)
Eine rote Rebsorte, die vor allem in Kalifornien und Süditalien (Apulien) verbreitet ist. In den USA ist sie als Zinfandel bekannt, während sie in Italien unter dem Namen Primitivo kultiviert wird. Zinfandel-Weine zeichnen sich durch hohen Alkoholgehalt, intensive Fruchtaromen (Brombeere, Pflaume, Himbeere) und würzige Noten aus. Besonders in Kalifornien gibt es eine lange Tradition für alte Zinfandel-Reben („Old Vine Zinfandel“) mit tief konzentrierten Aromen.
Zuckergrad
Der Gehaltswert des natürlichen Zuckers im Most, der maßgeblich den potenziellen Alkoholgehalt des späteren Weins bestimmt. Der Zuckergrad wird in verschiedenen Einheiten gemessen, darunter Oechsle (Deutschland), Brix (USA) oder Baumé (Frankreich). Je höher der Zuckergrad, desto höher ist der potenzielle Alkoholgehalt nach der Gärung, sofern der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt wird.
Zynase
Ein Enzym, das maßgeblich für den alkoholischen Gärprozess im Wein verantwortlich ist. Zymase wird von Hefen produziert und spaltet den natürlichen Zucker im Most in Alkohol und Kohlendioxid auf. Dieser biologische Prozess ist die Grundlage der Weinherstellung und spielt eine entscheidende Rolle für die Aromenentwicklung und den Charakter des Weins.